Coburg Fußball-WM in Coburg auf Großbildleinwand

Public Viewing mit anderen Fans gehört zu den Highlights der Fußballweltmeisterschaft. Foto: Friso Gentsch/dpa Quelle: Unbekannt

Public Viewing, Autokorso und Deutschlandfahnen: Coburg rüstet sich für die Fußballweltmeisterschaft. Doch trotz Partystimmung ist nicht alles erlaubt, warnt die Polizei.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Coburg - Fußball-Schauen im Rudel macht gerade bei Großereignissen wie der Weltmeisterschaft gleich doppelt so viel Spaß. Damit Fans der Nationalelf auch in Coburg auf ihre Kosten kommen, ist in verschiedenen Locations Public Viewing geplant.

Im Prinzengarten in der Innenstadt wird eine LED-Großbildleinwand aufgebaut; rechtzeitig für den Anstoß des ersten Spiels zwischen Russland und Saudi Arabien am Donnerstag soll alles fertig sein. "Wir haben schon zweimal Public Viewing angeboten, das ging immer sehr gut, wir sind aber auch wetterabhängig", sagt Wirtin Maria Franz. Derzeit ist sie noch mit dem Coburger Ordnungsamt im Gespräch, für wie viele Menschen die Veranstaltung frei gegeben wird und welche Spiele gezeigt werden. "Alle deutschen Spiele laufen auf jeden Fall." Der Prinzengarten wird mit einem Zaun abgesperrt, der Eintritt ist jedoch kostenlos. "Wir haben eine bestimmte Anzahl an Bändchen, die an die Gäste ausgegeben werden", erklärt Franz. So soll sichergestellt werden, dass sich nicht mehr Menschen als genehmigt auf dem Gelände aufhalten und die Gäste können trotzdem den Biergarten zwischendurch verlassen, etwa um die Toiletten am Gemüsemarkt aufzusuchen. "Die Dekoration halten wir minimalistisch, die Menge an Gästen in Deutschlandtrikots, die vielen Fahnen, das wird ohnehin sehr bunt", plant Franz. Preiserhöhungen sind für das Fußballevent nicht geplant, verspricht die Wirtin.

In der Sportbar "Pinaz" am Coburger Sonntagsanger werden die Spiele der Weltmeisterschaft auf drei Leinwänden und mehreren Bildschirmen übertragen. Auch hier ist der Eintritt kostenlos. Radio Eins plant verschiedene Aktionen rund um die WM im Pinaz, ein eigenes Public Viewing veranstaltet der Sender in diesem Jahr nicht. Zur WM 2014 und EM 2016 hatte Radio Eins große Aktionen in und an der Huk-Arena organisiert. "Wir sind der Meinung, dass der große Hype um Public Viewing vorbei ist", erklärt Redaktionsleiter Thomas Apfel. Zudem hätten sich die Auflagen für Veranstalter in den vergangenen Jahren drastisch verschärft. "Wir beteiligen uns daher lieber an bestehenden Veranstaltungen."

Highlight für Fußballfans dürfte die Übertragung des WM-Finales auf eine Großbildleinwand beim Samba- Festival sein. Sie wird auf der Hauptbühne am Schlossplatz aufgestellt. "Für uns ist der organisatorische Aufwand überschaubar, die ganze Infrastruktur steht ohnehin", sagt Andi Ebert, Sprecher von Sambaco. Am Sonntag ist der Zugang zum Schlossplatz kostenlos.

Ob der große Samba-Umzug verlegt werden muss, wollen die Verantwortlichen kurzfristig am Vortag entscheiden, je nachdem, welche Teams aufeinandertreffen. "Wenn Stunden vorher schon Menschenmassen zu erwarten sind, dann leiten wir den Umzug hinter dem Theater am Platz vorbei", so Ebert. Vor vier Jahren gab es auch beim Samba-Festival ein Public Viewing. Damals wurde Deutschland Weltmeister. "Wir sind also erprobt", ist Ebert zuversichtlich und hofft auf ein ähnliches Ergebnis. Seine Traumpaarung für das Finale wäre Deutschland-Brasilien. "Das wäre perfekt, ein sensationelles Megahighlight", kommt Andi Ebert ins Schwärmen.

Die Polizei betreut öffentliche Fan-Veranstaltungen im Rahmen der üblichen Streifendienste, erklärt Stefan Probst, Sprecher der Coburger Polizei. "Man muss je nach Einsatzdienst schauen, welches Spiel und welche Gegner, welche Fans sind zu erwarten", schildert Probst. Würde Deutschland im Finale stehen, könnten zusätzliche Kräfte zum Einsatz kommen. Er geht aufgrund der Erfahrungen aus den vergangenen Jahren davon aus, dass es zu keinen größeren Zwischenfällen kommen wird.

Ein genaues Auge haben die Ordnungshüter auf Autokorsos feiernder Fans. Streng genommen sei das unnötige Hin-und-her-Fahren eine Ordnungswidrigkeit, erklärt Probst. "Wir stehen grundsätzlich Feiern nicht im Wege." Jedoch müssten sich die Insassen anschnallen, Fußgängerzone und Markt seien außerdem absolut tabu. "Das werden wir auf jeden Fall unterbinden." Und auch die Beamten spüren das WM-Fieber: Im Aufenthaltsraum der Polizeidienststelle steht ein großer Bildschirm. "Wenn wir zwischendurch Zeit haben, werden wir sicher das eine oder andere Spiel anschauen", freut sich Probst auf die Weltmeisterschaft.

Autor

Bilder