Weitramsdorf Grünes Licht für die neuen Brücken-Pläne

Bettina Knauth
Dauerbrenner im Weitramsdorfer Gemeinderat: die sanierungsbedürftige Brücke im Ortsteil Altenhof. Foto: Henning Rosenbusch (NP Archiv) Quelle: Unbekannt

Der Weitramsdorfer Haupt- und Finanzausschuss billigt den Entwurf für das Bauwerk in Altenhof. Man rechnet mit Kosten von rund 477 000 Euro.

 
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Weitramsdorf - Schreibt die Gemeinde Weitramsdorf die letzten Kapitel in der scheinbar unendlichen Geschichte über die Altenhofer Brücke? Am Montag billigte der Haupt- und Finanzausschuss einstimmig den Entwurf für den Neubau der Tambach-Brücke und beauftragte die Verwaltung damit, entsprechende Zuwendungsanträge einzureichen.

"Altenhof hat sehnlichst darauf gewartet - und nicht nur Altenhof", zeigte sich Bürgermeister Andreas Carl zu Beginn der Sitzung froh darüber, nach zwei verschobenen Terminen endlich die Planung vorstellen zu können. Wegen der Corona-Kontaktbeschränkungen fasste anstelle des Gemeinderates der halb so große Ausschuss den Beschluss. Um Architekt Martin Schneider vom Kronacher Ingenieurbüro SRP Schneider & Partner via Videokonferenz zuschalten zu können, fand die Sitzung in der Sporthalle des TSV Weitramsdorf statt. Zunächst erläuterte Schneider den Bestand: Nachdem die Sanierung der Brücke gestoppt worden war, dürfen nur noch Autos das teilweise abgebrochene Bauwerk passieren. Größere Fahrzeuge müssen auf eine Behelfs-Querung ausweichen. Nach Hochrechnungen nutzen normalerweise rund 860 Fahrzeuge täglich diese "dörfliche Hauptstraße", davon rund 22 Schwerlastfahrzeuge. Die Richtlinie für die Anlage von Stadtstraßen sieht für eine solche Erschließungs- und Hauptverkehrsstraße eine Fahrbahnbreite von 5,50 Metern vor, derzeit sind es fünf Meter. Wegen der notwendigen Entwässerung soll die Brücke sechs Meter breit werden. Auf einer Seite ist ein 1,50 Meter breiter Gehweg geplant, auf der anderen eine Notkappe. Damit "alles aus einem Guss" ist, schlug Schneider eine Rahmenkonstruktion vor. Diese würde einen 50 Zentimeter starken Aufbau bekommen: vier Zentimeter Asphaltdeckschicht, zehn Zentimeter Asphalttragschicht und 36 Zentimeter Frostschutzschicht. Den Druck sollen auf beiden Seiten je drei Bohrpfähle von 1,20 Metern Durchmesser ableiten.

Eine ebenfalls denkbare Brunnengründung wäre 9000 Euro teurer und würde eine größere Baugrube nach sich ziehen, so Schneider. Eine Flachgründung komme nach dem Boden-Gutachten nicht infrage, betonte der Architekt auf Nachfrage von Max Kräußlich (FW). Von der Verwendung von Fertigteilen, nach der sich Ulrich Kräußlich (FW-BV) erkundigte, riet Schneider wegen des geringen Spielraums bei der Bauhöhe ab.

Mehrere "Zwangspunkte" galt es bei der Planung zu berücksichtigen, etwa die Umspannstation mit Einfahrt, die Zufahrt zu den Wiesen hinter der Brücke, die Einfahrt zum Bauernhof und die Gartenmauer, die Richtung Tambacher Straße die Brückenbreite begrenzt. Insgesamt wird das neue Bauwerk Schneider zufolge "ein wenig verrutscht" und es werde eine größere lichte Weite aufweisen. Die Kosten bezifferte Schneider auf 425 000 Euro, zu denen noch 52 000 Euro für den Straßenbau kommen. Dafür erhalte Altenhof eine belastbare und lange haltbare Brücke. Schneider: "Sie können jeden Verkehr darüber lassen." Ausgelegt sei sie auf 70 bis 80 Jahre. Um den Gesamtbruttobetrag von rund 477 000 Euro stemmen zu können, hofft die Gemeinde laut Carl auf eine 60-prozentige Förderung. Durch Rodung des angrenzenden gemeindeeigenen Geländes könnte auf die vorgesehene Stützmauer verzichtet werden. Hochwasserereignisse sollen durch Verrohrung bewältigt werden, teilte Schneider auf Nachfrage Dominic Jucks (SPD) mit, allerdings "säuft die Baugrube bei richtigem Hochwasser ab". Das Grundwasser sei laut Gutachten durch die vorgesehenen Maßnahmen gut herauszubringen.

Der Bürgermeister zeigte sich erfreut über die Pläne. Sie seien besser als die zuvor angedachte "trichterförmige Zufahrt auf die Brücke".

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