Coburg Gut für Umwelt und Geldbeutel

Mathias Mathes
Gut für Umwelt und Geldbeutel Quelle: Unbekannt

In drei Testhaushalten wird nun erforscht, wie sich Energie sparen lässt. Die Ergebnisse werden regelmäßig veröffentlicht.

 
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Coburg - "Weniger Energie effizient zu nutzen, bedeutet Klimaschutz", betont der Coburger Oberbürgermeister Dominik Sauerteig. Und Landrat Sebastian Straubel ist überzeugt: "Klimaschutz und Energiewende beginnen vor Ort in den Köpfen." Für diesen Wandel stehen jetzt drei Testhaushalte in der Region im Rahmen des Projekts "Energie-Monitoring Region Coburg" zur Verfügung.

Das "Energie-Monitoring" soll über zwei Jahre laufen. Für Planung und Umsetzung sind die Coburg Stadt und Land aktiv GmbH und das Energieforum Coburg zuständig. Damit sind das Klimaschutzmanagement von Stadt und Landkreis, die Hochschule Coburg, regionale Energieversorger wie die Stadtwerke von Coburg und Neustadt, kommunale Vertreter und Gruppen wie Greenpeace Coburg und die Ortsgruppe des Bund Naturschutz mit im Boot. Rund 35 000 Euro aus dem europäischen LEADER-Förderprogramm stehen für eine Realisierung zur Verfügung.

"Es fängt im Kleinen an", so der Landrat bei der Projektvorstellung am Donnerstag im Landratsamt. Und das Kleine seien eben Energieverbraucher von der Lampe bis zur Heizung in privaten Haushalten. Aus Straubels Sicht stehen die meisten Menschen Energieeinsparung und Klimaschutz längst positiv gegenüber. Von den Testhaushalten erhoffen sich die Initiatoren einen zusätzlichen Impuls, zeigen sie doch nach den Worten des für das Projekt zuständigen Tobias Gruber konkret, wo der Sparhebel angesetzt werden kann. "Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel", so Gruber.

Zunächst sollen die drei unterschiedlich strukturierten Testhaushalte von fachlich qualifizierten Energieberatern und Klimaschutzmanagern der Region begleitet werden. Die Fachleute erfassen den Energieverbrauch und erarbeiten Optimierungsmaßnahmen. Zur Analyse gehören etwa der technischer Standard, persönliches Verbrauchsverhalten und die Bereitschaft zu technischen Investitionen. Um dies zu ermitteln, stehen die Energieberater mit den Haushalten regelmäßig im Gespräch. Als Beispiele für repräsentative Haushalte nennt Tobias Gruber eine Single-Wohnung, einen Zweipersonen-Haushalt im Einfamilienhaus oder die Mietwohnung einer vierköpfigen Familie. Für das Monitoring während der Projektphase sollen drei Smartmetering-Systeme zur digitalen Erfassung der relevanten Daten im jeweiligen Haushalt angeschafft und installiert werden.

Die Testhaushalte verpflichten sich dazu, über die gesamte Projektlaufzeit regelmäßige Besuche und Messungen des Energieberaters zuzulassen und an der projektbegleitenden Öffentlichkeitsarbeit vor Ort mitzuwirken. Sie erhalten im Gegenzug ein vom Energieforum beigesteuertes Innovationsbudget, über das Anschaffungen oder Maßnahmen zur Optimierung des Energieverbrauchs umgesetzt werden können.

Dazu gehört auch eine zentrale "Leit-Investition" zur Senkung des Energieverbrauchs. Am Ende seiner insgesamt zweijährigen Laufzeit soll das Projekt aufzeigen, welche Maßnahmen greifen. Unter dem Strich erhoffen sich die Initiatoren durch stete Veröffentlichung der Fortschritte in den Testhaushalten, möglichst viele Menschen in Stadt und Landkreis Coburg für die Möglichkeiten der Energieeinsparung und des Klimaschutzes zu begeistern und im eigenen Haushalt tätig zu werden. Damit, so Sauerteig, leisteten sie einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung von Stadt und Landkreis Coburg.

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