Deutliche Kritik daran, wie die Stadt mit dem Bauernmarkt umgeht, der jeden Samstag im Steinweg stattfindet, übte der Vorsitzende des Coburger Bauernmarktvereins, Udo Bohl. "Wir sind nur geduldet", gab er die Aussage aus der Stadtverwaltung wieder. Er vermisse jegliche Unterstützung seitens der Stadt. Louay Yassin betonte, dass der Bauernmarkt ein integrativer Bestandteil des städtischen Projekts zur Belebung der Coburger Märkte sei. Er versicherte: "Im Stadtrat herrscht ein anderer Wind, es wird anders werden".
Simone Vetter (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) führte vor Augen, dass es im Landkreis Coburg 40 Direktvermarkter gibt. "Warum kommen die nicht auf den Bauernmarkt", fragte die Fachberaterin. Sie betonte, dass der Grundsatz "Aus der Region, für die Region" noch mehr Bedeutung gewinnen müsse. Aus Käufersicht sprach sie sich dafür aus, Parkplätze im Steinweg zu schaffen.
Stadträtin Ina Sinterhauf (Grüne) warf die Frage in den Raum: "Was soll der Wochenmarkt sein". Nach ihrer Meinung muss der Markt vielfältiger und damit zu einem "Erlebnis" werden. Nach ihrer Auffassung bremsen niedriger Gebühren und die Schaffung von Parkraum das Marktsterben nur und halten es nicht auf. "Wir brauchen Visionen", meinte sie abschließend.
Sandra Barthelmes, die mit einem Obst- und Gemüsestand auf dem Markt vertreten ist, schlug vor, dass sich Inhaber geführte Geschäfte auf dem Marktplatz präsentieren. Überlegenswert sei es, für Behinderte und Rentner die Möglichkeit zu schaffen, mit dem Anruf-Sammeltaxi direkt auf den Markt zu fahren. Auch sollten Veranstaltungen nicht nur auf dem Marktplatz oder dem Schlossplatz stattfinden: "Die Plätze vor dem Parkhaus Mauer oder der Morizkirche könnten auch dafür genutzt werden".
Stadtrat Alper Hasirci (parteilos) kritisierte, dass fünf seiner sechs Anträge zur Belebung des Wochenmarktes abgelehnt wurden. Zustimmung fand demnach nur sein Vorstoß, dass die Stadtbusse an den Samstagen bis Weihnachten kostenlos genutzt werden können.