Coburg "Ich helfe, wo ich helfen kann"

Interview: mit Norbert Kastner, der für die SPD bei der Bezirkstagswahl antreten soll Quelle: Unbekannt

Norbert Kastner kandidiert für die SPD bei der Wahl des Bezirkstags. Im Gespräch mit der Neuen Presse erläutert der Alt-Oberbürgermeister, warum er antritt.

 
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Herr Kastner, Sie bewerben sich bei der SPD um die Nominierung als Zweitstimmenkandidat für die Wahl des oberfränkischen Bezirkstags im Herbst. Warum streben Sie die Kandidatur als Alt-Oberbürgermeister von Coburg an, warum steigen Sie wieder in die aktuelle Politik ein?

Norbert Kastner: Angestrebt habe ich die Kandidatur nicht. Ich bin von Parteifreunden angesprochen worden, ob ich mir vorstellen kann, bei der Bezirkstagswahl als Zweitstimmenkandidat anzutreten. Ich bin kommunalpolitisch sozialisiert, und der Bezirk ist ja eine kommunalpolitische Ebene. Wenn Verantwortliche in der SPD der Meinung sind, dass ich ein geeigneter Kandidat bin, dann freue ich mich darüber und helfe, wo ich helfen kann.

Ist es so, dass die Sozialdemokraten hoffen, bei der Bezirkstagswahl mit ihrem guten Namen zusätzliche Stimmen zu holen, die der SPD ohne ihr Engagement vielleicht verwehrt blieben?

Man ist in der SPD wohl der Meinung, dass ich in Oberfranken noch einen Namen habe, der Wählerinnen und Wähler überzeugen kann, der SPD ihre Stimme zu geben. Die SPD insgesamt befindet sich ja gerade nicht in einer einfachen Situation, und wenn sie da auf mich zurückkommt, freue ich mich natürlich. Und ehrlich: Das hat mich etwas überrascht. Aber man muss auch sehen, dass die CSU in Bayern nicht mehr unverwundbar ist. Da sollte die SPD ihre Chance nutzen. Wenn ich dabei mitwirken darf, ehrt mich das.

Ist die Zweitstimmenkandidatur für den Bezirkstag für Sie der Test für eine mögliche Kandidatur als Stadtrat in Coburg im Jahr 2020?

Ich werde nicht für den Coburger Stadtrat kandidieren.

Aber für Coburger Kommunalpolitik interessieren Sie sich schon noch.

Ich habe mich seit meinem Ausscheiden aus dem Amt des Oberbürgermeisters vor vier Jahren mit öffentlichen Meinungsäußerungen konsequent zurück gehalten. Nur einmal habe ich meine Meinung gesagt: zum Landestheater, weil die Diskussion sich so quälend lange hinzieht.

Das heißt nicht, dass ich ein a-politischer Mensch geworden bin; das ist ganz sicher nicht der Fall. Ich werde mich aber weiterhin daran halten, aktuelle Stadtpolitik nicht zu kommentieren. Nur wenn ich der Meinung bin, es ist absolut notwendig, dass ich mich äußere, dann werde ich das tun. Aber, wie gesagt: Das ist in den vergangenen vier Jahren nur einmal passiert.

Das Gespräch führte Wolfgang Braunschmidt

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