Coburg Illegale Müllkippe im Callenberger Forst

Wolfgang Desombre

Durch Zufall entdeckt ein Student der Hochschule eine Deponie unterhalb des Schlosses. Bei der Aufräumaktion packt auch Prinz Hubertus an.

 
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Coburg - Wer mit einem echten Prinzen Müll sammeln wollte, hatte am Freitag und Samstag dazu Gelegenheit. Der Bund Naturschutz (BUND) hatte dazu aufgerufen, eine illegale Müllablagerung im Callenberger Forst zu beseitigen.

Im Oktober 2019 hatte Franz Seibt, ein Student der Hochschule, den Bund Naturschutz auf eine Müllkippe im Callenberger Forst aufmerksam gemacht. Diese wurde vermutlich in den 60er Jahren unterhalb des Schlosses angelegt. An der Aufräumaktion beteiligten sich unter anderem Mitglieder des BUND, der zuständige Förster, Wolfgang Weiß, der CEB und nicht zuletzt Prinz Hubertus, der Grundeigentümer. Er finde es toll, wenn die Leute die Natur nutzen, aber er sei traurig darüber, wenn sie diese nicht pfleglich behandeln, machte er deutlich. Seine Verwaltung kümmere sich um den Wald, damit ihn Leute nutzen und sich dort auch sportlich betätigen können.

Für die Aufräumaktion war trockenes Wetter, ohne kräftigen Wind vorgeschrieben. Alle Personen mussten volljährig und mit entsprechender Kleidung und festem Schuhwerk ausgestattet sein.

Prinz Hubertus versprach allen fleißigen Helfern, dass "der Müll wegkommt". Von dieser Ablagerung im Waldstück unterhalb der Herzoggräber und abseits des Weges habe niemand etwas gewusst. "Man muss erst wissen, wo was liegt". Erst durch Zufall hat Franz Seibt die etwa 30 mal 70 Meter große Ablagerungsfläche entdeckt. Bei einem Spaziergang hatte er am Wegesrand Scherben von Flaschen entdeckt und wurde dann neugierig, ob da noch mehr liegt. Der Student hat den Weg verlassen und ist dann auf die großflächige wilde Mülldeponie gestoßen.

Dorothea Weiß vom BUND hatte gleich Unterstützung für die Räumung zugesagt. Was alles gefunden wurde, zeigte sich bei der ersten Räumaktion am Freitagnachmittag. "Wir wollen mit dieser Müllaktion ein Zeichen setzen und damit zeigen, dass hier auch etwas passiert und die Ablagerungen ordnungsgemäß entsorgt werden, betonte Weiß. Der BUND fühle sich verpflichtet, Abfälle und vor allem weggeworfenen Plastikmüll zu entsorgen.

Ob es sich um eine sogenannte "Bürgermeistermüllkippe" handelt oder um eine illegale Müllablagerung, das kann heute niemand so genau sagen. Damals hätten, so berichtete Wolfgang Weiß, Bürgermeister ihren Bürgern erlaubt, an bestimmten Stellen ihren Müll abzulagern. Die Deponie scheint älter als 45 Jahre zu sein, denn einige Fichten, die auf dem Müll heute wachsen, haben dieses Alter, berichtete der Förster. Gefunden wurden Glas- und Keramikflaschen, Creme-Dosen, alte Schuhe und Unmengen von Scherben. Der Abfall wurde in einem Container des CEB zwischengelagert.

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