Coburg Inseln im Riesen-Netzwerk

Katja Diedler
Eine der Inseln im riesigen sozialen Netzwerk Facebook: die Gruppe "Coburger Stadtgespräch". Foto: Frank Wunderatsch

Facebook hat zwei Milliarden Nutzer. Da wird es schwer, Gleichgesinnte zu finden. Gruppen helfen den Nutzern dabei.

 
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In den vergangenen 15 Jahren hat das Soziale Netzwerk auch die Art und Weise verändert, wie die Bürger Coburgs miteinander kommunizieren. Auf der Plattform tummeln sich Milliarden an Mitgliedern und trotzdem finden Gleichgesinnte zueinander - in Gruppen. Die kann jeder Nutzer gründen. Im Prinzip handelt es sich um kleine Netzwerke im großen Sozialen Netzwerk. Die Mitglieder tauschen sich über ein Thema aus, das ihnen ganz besonders am Herzen liegt - das kann auch die Vestestadt sein.

Die NP auf Facebook

Auch die Neue Presse hat einen Account im Sozialen Netzwerk. Unter www.facebook.com/neuepressecoburg/ finden Nutzer Nachrichten aus Coburg und der Region.

Die größte dieser Gruppen nennt sich "Coburger Stadtgespräche" und hat aktuell 13 697 Mitglieder. Rebecca Mende hat sie im Jahr 2015 gegründet - und pflegt sie mit einem Team aus vier Moderatoren. Mitglied werden darf hier nur, wer einen Bezug zu Coburg hat.

Die Diskussionen, die dort geführt werden, sind vielfältig. Oft sind die Mitglieder auf der Suche nach Empfehlungen. Sie fragen nach dem besten Friseur, nach Ärzten, die noch Patienten aufnehmen oder empfehlenswerten Restaurants. Die Antworten kommen oft nach wenigen Minuten. Aber auch kommunalpolitische Diskussionen finden dort statt. Stets beteiligen sich daran auch einige Mitglieder des Stadtrates. Die Moderatoren haben den Verlauf der Gespräche im Blick. Gehen die Kommentare unter die Gürtellinie, werden rassistisch oder beleidigend, dann löscht sie ein Moderator. Artet ein Gespräch vollkommen aus, wird es beendet. Das geschieht aber eher selten. "Das mit den Beleidigungen hält sich bei uns in Grenzen", sagt Gründerin Mende.

Sie kümmert sich ehrenamtlich um die große Gruppe. "Ich stecke da etwa ein bis zwei Stunden täglich an Arbeit rein. Wobei das ganz darauf ankommt, welche Themen gerade diskutiert werden", verrät Mende.

Die "Coburger Stadtgespräche" sind aber nicht die einzige Gruppe, in der sich Vestestädter tummeln. "Du lebst schon lange in Coburg" weckt zum Beispiel sentimentale Gefühle. Hier veröffentlichen die 6811 Nutzer alte Bilder - und tauschen sich über ihre Erinnerungen aus.

Auf Facebook dienen die Gruppen aber nicht nur der lockeren Plauderei. In manchen führt die Nutzer ein handfestes Anliegen zusammen. Sie suchen zum Beispiel einen neuen Job, wollen gebrauchte Gegenstände kaufen oder verkaufen und benötigen eine neue Wohnung. Solche Gruppen gibt es für die Vestestadt - die größte ist der "Fair-Teiler Coburg" mit rund 11.200 Mitgliedern.

Lesen Sie dazu auch: Der ehemalige Landrat und jetzige SPD-Landtagsabgeordnete Michael Busch ist schon lange auf Facebook aktiv. Er spürt, dass der Ton rauer geworden ist >>>

Was die Coburger Feuerwehr und ein Kommunikations-Experte zu Facebook sagen, lesen Sie in der Montags-Ausgabe der Neuen Presse.

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