Coburg Jeder Duschgel-Kauf hilft Menschen in Not

Gertrud Pechmann

Die dm-Filiale in der Callenberger Straße beteiligt sich an der konzernweiten Spendenaktion. Fünf Prozent des Tagesumsatzes kommen dem Sozialprojekt von Neuer Presse und Sparkasse zugute.

 
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Coburg - Am Montag, 28. September, können dm-Kunden Herz zeigen: An diesem Tag beteiligen sich sämtliche Märkte in Deutschland und der Onlineshop dm.de an einer Spendenaktion. Fünf Prozent der Tageseinnahmen gehen an ein soziales Projekt. Der dm-Markt in der Callenberger Straße in Coburg unterstützt "Hilfe für Nachbarn Coburg", das Sozialprojekt von Neuer Presse und Sparkasse. Filialleiterin Anja Schwemmlein hat "Hilfe für Nachbarn" auf der Online-Plattform coburg.de entdeckt. Die Initiative hat sie angesprochen. "Jeder kann unverschuldet in Not geraten. Mich hat das Konzept des Vereins überzeugt, der schnell und unbürokratisch Menschen in Notlagen unterstützt", begründet Schwemmlein ihre Wahl. Ihr Wunsch ist es, "dass die Spende bei Menschen ankommt, die Hilfe brauchen". Gerade in Zeiten von Corona sei ihr das ein wichtiges Anliegen.

Herz zeigen

Der Drogeriekonzern dm will mit seiner Initiative "Jetzt Herz zeigen!" gemeinnützige Vereine und Projekte im Umfeld seiner Märkte fördern. Seit 2014 gibt es die Aktion, die bislang etwa 6000 regionale Projekte gefördert hat. 2020 startet die vierte Runde. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf Engagements aus dem sozialen, kulturellen und Bildungsbereich. Für sein Engagement erhielt das Unternehmen den Deutschen Nachhaltigkeitspreis und den Deutschen Kulturförderpreis.

Jürgen Müller, Vorstandsvorsitzender des Vereins "Hilfe für Nachbarn Coburg", freut sich über die Unterstützung. "Da war ich natürlich sehr dankbar", betont er. Der Verein kann das Geld gut brauchen - er finanziert sich ausschließlich über Spenden. "Diese Spenden kommen ohne Abzug von Verwaltungskosten hilfsbedürftigen Menschen in der Stadt und im Landkreis Coburg zugute", betont Müller. "Wir leisten dort Hilfe, wo staatliche Unterstützung nicht oder noch nicht greift."

Erst die Spendenbereitschaft von Firmen, Institutionen und Privatleuten ermögliche die Arbeit von "Hilfe für Nachbarn". Der Verein unterstützt Menschen aus der Region, die unverschuldet in eine vorübergehende Notlage geraten sind, etwa in besonderen Lebensumständen wie beispielsweise Trennung, Trauerfall oder Krankheit. Daneben gibt es Zuschüsse für Familien oder Alleinerziehende mit geringen Einkommen für Schulbedarf, für Betreuung, aber auch zur Anschaffung von Haushaltsgeräten oder Möbeln.

Wie hat sich die Arbeit seit der Corona-Pandemie geändert? "Zu unserem Erstaunen sind Hilfsanfragen bis zum heutigen Zeitpunkt zwar zunächst deutlich zurückgegangen", erklärt Müller. Der Grund dafür sei allerdings nicht, dass weniger Menschen Not litten. Vielmehr habe das Angebot der Beratungsstellen, insbesondere der Wohlfahrtsverbände, zunächst nur eingeschränkt zur Verfügung gestanden. Hinzu komme, dass Hilfen für Überbrückungen oder Zuschüsse für Lebensmittel aus speziellen Notfallhilfen der Corona-Pandemie bezogen werden könnten. "Wenn aber die diesbezüglichen Unterstützungen durch staatliche Leistungen zurückgefahren werden, erwarten wir, dass sich vermehrt Menschen in existenziell bedrohlichen Situationen an den Verein Hilfe für Nachbarn Coburg wenden werden", wagt der Vorstandsvorsitzende von "Hilfe für Nachbarn Coburg" einen Ausblick in die Zukunft.

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