Ralf Pazdera, Leiter der Sektion Coburg im Verband Süddeutscher Schausteller, kommentierte die Entscheidung des Verwaltungssenats, den Coburger Weihnachtsmarkt in diesem Jahr ersatzlos zu streichen, als "bodenlose Frechheit". Beschicker des Marktes seien nicht in die Vorbereitung der Entscheidung, die am Montag gefallen ist, einbezogen worden. Dabei hätte man, so Pazdera, gute Hygiene- und Abstandskonzepte präsentieren können, wie sie sich beispielsweise in Nürnberg bei den "Sommertagen" bewährt hätten. Bei diesem Herbstfest hatte es einen "Volksfestparcours" durch die ganze Stadt gegeben. Eine Ansteckung mit dem Corona-Virus habe es Pazderas Informationen zufolge nicht gegeben. Das Konzept hätte auch auf Coburg übertragen werden können, indem man beispielsweise die Buden des Weihnachtsmarktes über die Untere Ketschengasse, den Albertsplatz, den Marktplatz und die gesamte Fußgängerzone verteilt.
Mit der Absage des Weihnachtsmarktes werde Schaustellern jetzt die wichtigste wirtschaftliche Grundlage genommen, viele seien jetzt in ihrer Existenz bedroht. "Wir hatten seit Weihnachten 2019 keine Einnahmen mehr. Wie wir die nächsten Wochen und Monate wirtschaftlich überleben sollen, weiß ich nicht", sagte Ralf Pazdera. Der Weihnachtsmarkt sei zudem für den Einzelhandel wichtig. Er locke Menschen in die Stadt, was der Frequenz in den Geschäften zugute komme. Auch das sei offenbar nicht bedacht worden. wb