Coburg Kein kostenloses Parken in Coburg

Wer ab dem 1. Juli in Coburg weniger als 60 Minuten shoppen geht, kann seinen Wagen im Parkhaus Post gebührenfrei abstellen. Foto: Wunderatsch

Die FDP scheitert im Stadtrat mit ihrem Antrag. In den Parkhäusern werden auch in der Corona-Zeit Gebühren erhoben.

 
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Coburg - Michael Zimmermann, Stadtrat der FDP, hat beantragt, die ersten zwei Stunden Parkzeit in allen Coburger Parkhäusern für zunächst sechs Monate kostenfrei anzubieten. Die Wohnbau Stadt Coburg GmbH, die die Parkhäuser betreibt, müsste dann allerdings einen Einnahmeverlust von 600.000 Euro hinnehmen, da die durchschnittliche Parkzeit zwei Stunden beträgt. Das erläuterte Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) in der Sitzung des Coburger Stadtrats am Donnerstag.

Zimmermann begründete seinen Vorstoß mit wirtschaftlichen Problemen des Einzelhandels in der Corona-Pandemie. Es könnten, so seine Erwartung, mehr Kunden in die Coburger Innenstadt gelockt werden, wenn sie die Parkhäuser kostenlos nutzen könnten. Viele Einzelhändler, so der FDP-Stadtrat, kämpften um ihre Existenz und es drohten weitere Geschäftsschließungen. Die Stadt müsse etwas für diese Unternehmen tun. "Dafür müssen wir Geld in die Hand nehmen", so Zimmermann.

Ina Sinterhauf (Grüne) hielt dagegen. Zum einen koste gebührenfreies Parken die städtische Wohnbau "eine Menge Geld", zum anderen sei eine solche, auf sechs Monate begrenzte Wirtschaftsförderung des Einzelhandels nicht nachhaltig. Die 600.000 Euro seien besser in eine dauerhafte Unterstützung der Coburger Innenstadt investiert. Zudem berücksichtige der FDP-Antrag den Klimaschutz nicht. Wenn dem Stadtrat nichts Besseres einfalle, als den Einzelhandel über das Auto fördern zu wollen, verschärfe dies den Klimawandel.

Der Antrag, für zwei Stunden keine Gebühren in den Coburger Parkhäusern zu erheben, wurde mit 35 gegen drei Stimmen abgelehnt. Dafür waren nur Alper Hasirci (parteilos) sowie Hans-Heinrich Eidt und Michael Zimmermann (beide FDP).

Abgelehnt wurde auch der Antrag von Eidt und Zimmermann, den Coburger Schlossplatz während der Theaterferien als Parkplatz freizugeben. Begründet wurde dies ebenfalls mit der Förderung des innerstädtischen Einzelhandels. Ohne Diskussion stimmten 36 Stadträtinnen und Stadträte dagegen, nur zwei - Michael Zimmermann und Hans-Heinrich Eidt - dafür.

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