Coburg Klassentreffen der Punk-Herzen

Katharina Osterhammer
Trotz Vorbereitungs-Stress entspannt: Andi Thomann neben dem Maskottchen des Festivals. Foto: Katharina Osterhammer

Am Freitag und Samstag findet am Alten Güterbahnhof das Outside-Rodeo statt. Zum dreizehnten Mal wird das Punk-Rock-Festival über die Bühne gehen.

 
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Coburg - Alexander "Andi" Thomann ist ein vielbeschäftigter Mann - während des Gesprächs klingelt sein Handy im Viertelstunden-Takt. Kein Wunder, denn bevor das 13. Outside Rodeo heute Abend beginnen kann, gibt es noch viel zu tun. Um am Alten Güterbahnhof Bühnen und Imbissstände aufzubauen, braucht er tatkräftige Unterstützung. Mit 20 Mitgliedern steht das "Monsters of Rodeo Team" mit 60 weiteren Helfern hinter dem Vorsitzenden des Vereins.

Programm und Tickets

Freitag:

19 Uhr Red Label (Coburg)

20.30 Uhr Wonk Unit (UK)

21.30 Uhr Slowcoaches (UK)

23.30 Uhr Mofakette (Stuttgart)

Samstag:

15.30 Uhr Mix Music (Coburg)

16 Uhr Scallwags (Schweinfurt)

17 Uhr Kilkenny Knights (Coburg)

18.30 Uhr The Shrieks (Finnland)

20 Uhr Distemper

21.30 Uhr Jaya The Cat (Niederlande

23.30 Uhr Rolling Bowling (China)

Tickets

Tickets gibt es an der Abendkasse oder im Vorverkauf bei

Toxic Toast, Steingasse 11, 96450 Coburg.

Das Musik-Festival hat eine ereignisreiche Vergangenheit. "Wir veranstalteten oder spielten früher oft selbst Konzerte 'bei Adam', erzählt der Vorsitzende. Durch Zufälle vergrößerte sich die Spielstätte nach und nach. Irgendwann beschlossen die Köpfe des Teams, einen Verein zu gründen und das ganze professionell aufzuziehen. Ein Bullenkopf an der Wand der Bar gab dem ganzen einen Namen.

Seit 2005 durchlief die Konzert-Reihe vier Standorte. Zum zweiten Mal kommen die Musikliebhaber nun am ehemaligen Güterbahnhof zusammen. Zuvor war das Punk-Rock-Fest unter anderem auf dem Albertsplatz lokalisiert. "Wir hätten niemals gedacht, dass das Outside-Rodeo solche Dimensionen annimmt", gibt Thomann zu. Trotz der vielen Arbeit fällt ihm die Organisation leichter als in den Jahren zuvor: "Man hat bereits Kontakte geknüpft, man kennt die Location und man weiß, worauf man achten muss."

So hat es das Monsters-of-Rodeo-Team geschafft, Gruppen aus aller Welt anzuheuern. "Viele Bands planen diesen Termin lange im Voraus in ihre Tournee mit ein. Die Band Slowcoaches allerdings wird dieses Jahr extra aus Großbritannien eingeflogen", erzählt Andi Thomann. Trotzdem gelte bei ihnen das Motto "regional international". Denn vor allem jungen Bands aus der Region eine Plattform zu bieten, sei ihnen sehr wichtig, erklärt er weiter. "Wir haben einen lokalen Anker." Deshalb könne sich Thomann auch nicht vorstellen, einen anderen Standort als die Region Coburg zu wählen.

Damit es ein Highlight bleibt, will es das Monsters-of-Rodeo-Team auch bei nur einem Festival-Wochenende pro Jahr belassen. Von diesen zwei Tagen spricht man inzwischen als "das Klassentreffen der Herzen". "Wir haben Freunde in aller Welt. Beim Outside Rodeo trifft man jedes Jahr die gleichen, wir sind wie eine Familie", so Thomann.

Doch auch neue Besucher werden gerne gesehen. Es gibt keine feste Zielgruppe. Von Punk-Rockern, über Nachtschwärmer bis hin zu Studenten sind alle willkommen. Das Motto lautet: Fühl dich frei und wohl und hab Spaß.

Das umzusetzen wird nicht schwerfallen. Die Band "Mix Music" ist eine Initiative der offenen Behindertenarbeit Oberfranken (OBO). "Die OBO-Band ist unser persönliches Highlight", erzählt der Vorsitzende Thomann. Zum zweiten Mal ist die Gruppe dabei, dieses mal eröffnet sie das Samstagsprogramm.

Zu späterer Stunde verlagert sich das Geschehen dann von den drei Bühnen im Freien auf eine in der alten Pakethalle. Platz wird auch dort für alle Feier- und Tanzwütigen sein, denn sie fasst knapp 200 Besucher.

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