Coburg Kreistag investiert in Schutz

Martin Rebhan
Die Kreisbrandinspektoren Stefan Püls und Stefan Zapf, Kreisbrandrat Manfred Lorenz, Landrat Sebastian Straubel, Kreisrat und Rödentals 3. Bürgermeister Gerd Mücke sowie Kreisrat und Bad Rodachs Bürgermeister Tobias Ehrlicher (von links) machten sich ein umfassendes Bild, wie das neue Tanklöschfahrzeug des Landkreises Coburg aussehen kann. Foto: Rebhan

Zwei neue Tanklöschfahrzeuge werden gekauft. Damit soll der Wassertransport an entlegene Orte sichergestellt werden.

 
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Coburg - Der Brand- und Katastrophenschutz ist für den Kreistag Coburg nicht nur ein Lippenkenntnis. Nun hat er den Weg frei gemacht für die Anschaffung von zwei speziellen Tanklöschfahrzeugen.

Die Trockenheit der vergangenen Jahre und damit einhergehende Vegetationsbrände haben offengelegt, dass Sicherheitslücken bestehen. So ist es schwierig, genügend Löschwasser vor Ort zu bringen. Bisher waren die Feuerwehren des Landkreises bei solchen Einsätzen immer wieder auf die Unterstützung der Landwirte angewiesen, die mit Traktor und Güllefässern rasch große Wassermengen auch in unwegsames Gelände bringen können. Darum hat die Feuerwehr-Kreisleitung sich deutlich für die Anschaffung von zwei speziellen Tanklöschfahrzeugen ausgesprochen, die in der Lage sind, nicht nur größere Mengen Löschwasser zu transportieren, sondern auch entsprechende Löschmittel mitzuführen.

Der Kreistag folgte den Überlegungen und beschloss den Kauf. Offen war noch die Frage, woher diese Fahrzeuge beschafft und wo sie dann stationiert werden sollen. Wie Kreisbrandrat Manfred Lorenz erläuterte, war schnell klar, dass die neuen Fahrzeuge im nördlichen Landkreis beheimatet werden sollen, da der südliche Bereich auf Einsatzfahrzeuge aus dem Landkreis Lichtenfels zurückgreifen kann. Da auch entsprechende Unterstellhallen verfügbar sein müssen, fiel die Wahl auf die Feuerwehren Bad Rodach und Froschgrund. Als Projektleiter wurde Kreisbrandinspektor (KBI) Stefan Püls ernannt.

Dieser erläuterte, dass die Wahl auf ein Tanklöschfahrzeug TLF 4000 fiel. Damit sich auch die Politik ein Bild von dem Fahrzeug machen kann, dessen Anschaffungskosten mit je 350 000 Euro angesetzt sind, war die Feuerwehr Marktleugast (Landkreis Kulmbach) eingeladen, ihr TLF 4000 auf dem Kreisbauhof vorzustellen. Mario Tauber vom Fahrzeughersteller Magirus erläuterten den Gästen, dass das vorgestellte Fahrzeug neben einem 5000 Liter Wassertank auch über zwei je 750 Liter fassende Löschmittelbehälter verfügt. Ausführlich ging er auf weitere Ausstattungsmerkmale ein, die vor allem bei der Bekämpfung von Flächenbränden relevant sind. Bis die beiden Fahrzeuge letztlich im Landkreis Coburg ihren Dienst antreten können, ist es noch ein weiter Weg. Zunächst müssen die entsprechende Ausschreibung vorbereitet und entsprechende Zuschussanträge gestellt werden. Stefan Püls geht davon aus, dass das Projekt mit je 115 000 Euro von staatlicher Seite gefördert wird. Da es Tanklöschfahrzeuge nicht fix und fertig gibt, müssen Vorgaben an Fahrgestell, Aufbau und Ausstattung erarbeitet werden. Hierzu wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, der neben dem Kreisbrandinspektor auch die beiden Kommandanten der Wehren aus Bad Rodach und Froschgrund sowie KBI Stefan Zapf und Kreisbrandmeister Andres Steller angehören. Falls es in der Arbeitsgruppe zu Unstimmigkeiten kommen sollte, wurde Kreisbrandrat Manfred Lorenz vorsorglich als Schlichter verpflichtet. Püls geht davon aus, dass die beiden Fahrzeuge Ende 2022 oder Anfang 2023 ausgeliefert werden können.

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