Coburg Landkreis fahndet nach Schulbussen

Meist deutlich voller als auf diesem Bild sind auch im Landkreis Kulmbach viele Schulbusse. In Zeiten von Corona ist dies ein Problem. Foto: Peter Gercke/dpa Quelle: Unbekannt

Christoph Raabs (ÖDP), Thomas Büchner (ÖDP) und Herbert Müller (Die Linke/SBC) lassen nicht locker: Sie fordern, dass das Landratsamt Coburg in der Corona-Pandemie für die Schülerbeförderung mehr Busse einsetzt.

 
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Damit soll die Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus verringert werden.

Dennis Flach vom Fachbereich Öffentliche Sicherheit und Ordnung erläuterte dem Kreistag schriftlich unter Berufung auf das Robert-Koch-Institut (RKI), dass die Gefahr gering sei, sich in Bussen und Bahnen zu infizieren. Gründe hierfür seien die Maskenpflicht an den Haltestellen und in den Fahrzeugen, das regelmäßige Lüften, beispielsweise in Bahnhöfen, und die geringe Aufenthaltsdauer in den Bussen und Bahnen.

Das Landratsamt habe die Omnibusverkehr Franken GmbH (OVF) beauftragt, mehr Busse für den Schülertransport zu organisieren, und über den Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO) freie Buskapazitäten angefragt. Das Ergebnis sei ernüchternd gewesen: Es gibt zu wenig Busse und zu wenig Fahrer, "die Kapazitäten im Busverkehr konnten nicht wesentlich erhöht werden" (Neue Presse vom 29. Oktober). Gleiches gelte für den Bahnverkehr. Die DB Regio und agilis hätten erklärt, dass der Einsatz von Zügen mit mehr Plätzen "aus technischen und kalkulatorischen Gründen" nicht möglich sei.

Allerdings gibt es einen kleinen Lichtblick: Im November hätten drei weitere Busunternehmen mit Verstärkerfahren in Untersiemau, Lautertal und Neustadt beauftragt werden können (NP vom 14. November).

Grundsätzlich seien im Normalfall im Bereich Neustadt im Schulbusverkehr zehn Fahrzeuge im Einsatz, im Landkreis in Richtung des Schulstandorts Coburg 24. Um dem Antrag von ÖDP und Die Linke/SBC gerecht zu werden wäre, so die Kreisverwaltung, mindestens eine Verdoppelung dieser Kapazitäten erforderlich. Und diese stünden nun einmal nicht zur Verfügung. Dennis Flach sicherte aber für die Verwaltung zu, "sich weiterhin mit der Thematik zu befassen, so wie dies schon seit August 2020 passiert".

Herbert Müller wies in der Kreistagssitzung am Donnerstag darauf hin, er wisse von Thüringer Busunternehmen, die bereit wären, in die Schülerbeförderung im Landkreis Coburg einzusteigen. Landrat Sebastian Straubel konterte, dann sollten solche Angebote an das Landratsamt weitergeleitet werden.

Straubel wies erneut darauf hin, dass sich seine Mitarbeiter seit Monaten mit Nachdruck bemühten, mehr Busse und Bahnen für den Schülertransport im Landkreis zu organisieren. Das werde man weiter tun. "Es ist nicht so, dass wir den ganzen Tag Däumchen drehen", betonte der Landrat. wb

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