Neustadt - Die Pandemie macht vielen einen Strich durch die Rechnung. Besonders im kulturellen Bereich spüren Künstler und Veranstalter harte Einschnitte und so war die Stadtbücherei Neustadt erleichtert, dass sie beim zweiten Anlauf die Lesung mit Nicole Eick in der kultur.werk.stadt - wenn auch unter strengen Auflagen und begrenzter Zuschauerzahl - durchführen konnte. Trotz der an diesem Tag schon bestehenden Maskenpflicht während der kompletten Veranstaltung folgten etwa 30 Zuhörer der Einladung zur Buchvorstellung mit musikalischer Begleitung durch den Gitarristen Harald Demetz. Die Verschiebung der Lesung hatte für die Literaturinteressierten den Vorteil, dass die Autorin nicht nur ihren im letzten Jahr erschienenen Roman "Hinter dem Fenster" mitbrachte, sondern auch Auszüge aus ihrem zwischenzeitlich erschienenen Kurzgeschichtenband "Wort verjährt nicht" zum Besten geben konnte. "Die beklemmende Stimmung von ,Hinter dem Fenster’, in dem Eick die Suche einer Mutter, deren Tochter spurlos verschwunden ist, und deren Konfrontation mit der eigenen, lange verdrängten Vergangenheit passt auch ein bisschen zu der leicht bedrückenden Situation mit den vermummten Gesichtern der Zuhörer", fasste Büchereileiterin Brigitte Rößler-Reuß zusammen. Mit feinem Gespür begleitete Harald Demetz die einzelnen Lesepassagen musikalisch. Nach einer kleinen Pause, die viele Besucher zum Luftschnappen im Freien nutzten, kredenzte die Autorin noch mehrere Kostproben aus ihrem Kurzgeschichtenband "Wort verjährt nicht - ein Lesebuch für Unerschrockene". Ein Kunstgenuss für alle, der noch dazu kostenfrei zu erleben war.