Bad Rodach Mama arbeitet, Sohnemann paddelt

Martin Rebhan
Mit einem besonderen Maßnahme will die Stadt Bad-Rodach Familien entlasten, die aufgrund der Corona-Pandemie Probleme bei der Kinderbetreuung während der Ferien haben. Studierende der Hochschule Coburg haben ein Konzept entworfen, Stand-Up-Paddling pädagogisch umzusetzen. Dass diese Sportart viel Spaß macht, zeigten die Protagonisten im Waldbad Bad Rodach, Foto: Rebhan

Wohin mit den Kids in den Ferien, wenn berufstätige Eltern in der Coronazeit alle freien Tage aufgebraucht haben? Bad Rodach will helfen. Ob man auch kann, hängt vom Freistaat ab.

 
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Bad Rodach - Für Eltern die aufgrund der Corona-Pandemie über wenig oder keine Betreuungskapazitäten für ihre Kinder während der Sommerferien verfügen, könnte sich in Bad Rodach eine Tür öffnen. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Coburg soll im Waldbad ein ambitioniertes Ferienprogramm umgesetzt werden. Studierende aus den Fakultäten Soziale Arbeit und Gesundheit sowie der Wirtschaftswissenschaften entwickelten im Rahmen des Projektes "Coburger Weg" ein Konzepte zum Thema "Stand-Up-Paddling" (SUP) und intuitives Bogenschießen als Medium der pädagogischen Arbeit".

Vier Wochen lang, beginnend am 3. August, soll dann Kindern die Möglichkeit geboten werden, sich intensiv mit den beiden Trendsportarten zu beschäftigen. Das Angebot richtet sich an Mädchen und Jungen ab dem achten Lebensjahr und bis zum sechsten Schuljahr. Wie Jürgen Forscht, ehrenamtlich zuständig für Organisation und Umsetzung, informiert, ist vorgesehen, dass an dem Programm pro Woche 20 Kinder, aufgeteilt in zwei Gruppen, teilnehmen können. "Natürlich können Eltern ihre Kinder auch für mehr als eine Woche anmelden", betont Forscht.

Im Vordergrund stehen Spiel und Spaß, ganz nebenbei wird aber auch trainiert". Abgerundet wird das besondere Ferienprogramm mit Geo-Cashing-Touren, Kajakfahren und Naturerlebnisspielen. Die Kosten für die Teilnahme belaufen sich auf 45 Euro pro Woche, inklusive einer Vollverpflegung.

Allerdings hat die Sache noch einen Haken. Die Stadt Bad Rodach hat sich um einen Zuschuss aus dem bayerischen Sonderprogramm "Förderung von Ferienangeboten" beworben. Insgesamt stellt der Freistaat für freizeitpädagogisch ausgerichtete Maßnahmen, die zusätzlich zu vorhandenen verbandlichen und kommunalen Angeboten in der Jugendarbeit geschaffen werden, 30 Millionen Euro zur Verfügung. Bürgermeister Tobias Ehrlicher stellte klar, dass dieses Ferienprogramm nur stattfindet, wenn die Bewerbung seitens des Kultusministeriums berücksichtigt wird.

Interessierte Eltern können sich aber ab sofort in der Stadtverwaltung Bad Rodach unter der Rufnummer 09564/922210 oder bei der Jugendpflege Meeder unter der Rufnummer 09566/922334 vormerken lassen. Sobald klar ist, ob das Projekt stattfinden kann, werden dann offizielle Anmeldebestätigungen versandt. Der Bürgermeister betont, dass sich dieses Ferienprogramm nicht nur an Eltern aus der Kurstadt, sondern an Familien im gesamten Landkreis Coburg richtet. "Voraussetzung ist, dass Eltern keinen oder nur noch einen geringen Urlaubsanspruch haben", erläutert Ehrlicher.

Für dieses Klientel ist auch das städtische Ferienprogramm gedacht. Die "Ferienspaßwochen" finden vom 27. Juli bis 14. August täglich von 7 bis 16 Uhr im romantischen Waldbad statt. Heike Werner, die hier federführend tätig ist, erläutert, dass aufgrund der Hygienevorschriften in diesem Jahr nur 25 Kinder gleichzeitig betreut werden können. Das Angebot richtet sich an Mädchen und Jungen von der ersten bis zur sechsten Klasse. Für den Fall, dass es einmal regnen sollte, können sich die Akteure in ein Zelt zurückziehen. Als Teilnahmebeitrag fallen nach Worten von Heike Werner 55 Euro inklusive Verpflegung je Woche an.

Anmeldungen sind ab sofort telefonisch in der städtischen Kindertagesstätte Marienkäfer ( 09564/520) möglich.

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