Coburg Museum sucht und findet neue Partner

Dr. Klaus Weschenfelder, Dr. Wolfgang Weiler und Siegfried Wölki (von links) präsentieren erste Ergebnisse der Zusammenarbeit der Kunstsammlungen der Veste Coburg mit der HUK-Coburg Versicherungsgruppe und der Sparkasse Coburg-Lichtenfels. Foto: Braunschmidt

Die Kunstsammlungen der Veste Coburg genießen in der Bevölkerung und in Fachkreisen hohes Ansehen. Jetzt wollen sie ihre finanzielle Grundlage verbreitern. Sie öffnen sich Stiftern und Sponsoren.

 
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Coburg - 0,3 Prozent des deutschen Bruttosozialprodukts fließen in Museen. Das sind 20 Euro pro Bundesbürger, rechnet Dr. Klaus Weschenfelder, Direktor der Kunstsammlungen der Veste Coburg, vor. Er will sich nicht darüber beklagen, spricht aber bei solchen Förderbeträgen von "homöopathischen Dosen, also knapp an der Nachweisgrenze". Deshalb gehen die Kunstsammlungen jetzt neue Wege, um ihre finanzielle Basis zu stärken. Sie setzen künftig nicht nur auf die öffentliche Hand, sondern suchen die Unterstützung der Zivilgesellschaft. Das Konzept sieht vor, Unternehmen sowie Privatpersonen als Sponsoren und Stifter für die Kunstsammlungen zu gewinnen.

Deren Jahresbudget umfasst 2,9 Millionen Euro. 2,38 Millionen Euro steuert der Freistaat Bayern bei. Diese werden nahezu vollständig von den Personalkosten - etwa zwei Millionen Euro - sowie dem Aufwand für die Gebäudebewirtschaftung auf der Veste - rund 340 000 Euro - aufgezehrt. Lediglich der Rest des Gesamtetats steht für Ausstellungen, Publikationen, Ankäufe, Restaurierungen oder die Museumspädagogik zur Verfügung. Dieser Betrag muss über Eintrittsgelder, Verkäufe und Zuwendungen, die beispielsweise der Verein der Förderer der Coburger Landesstiftung gewährt, aufgebracht werden. "Unser ganzes operatives Geschäft hängt von selbst erwirtschafteten Einnahmen ab", erklärt Klaus Weschenfelder. Um hier mehr Stabilität zu erzielen, öffnen sich die Kunstsammlungen nun für Sponsoren und Stifter.

Die ersten Sponsoren sind die HUK-Coburg Versicherungsgruppe, die Eintrittskarten mitfinanziert, und die Sparkasse Coburg-Lichtenfels, die Mittel für Stelen und Leuchtkästen am Aufgang zur Veste sowie für den Prospekt mit dem Jahresprogramm der Kunstsammlungen bereit stellt. Dr. Weschenfelder hofft, dass weitere Unternehmen diesen Beispielen folgen.

Das zweite Standbein der Strategie im Sinne von "Cultural Governance" ist der Stifterkreis der Kunstsammlungen der Veste Coburg, genannt "Patrons Circle". Dieser ist, wie Dr. Weschenfelder erklärt, auf 50 Mitglieder begrenzt . Es gibt drei Varianten für diese exklusive Mitgliedschaft: den "Silber-Stifter" mit einer Jahresspende ab 500 Euro, den "Gold-Stifter" (ab 1000 Euro) und den "Platin-Stifter" (ab 3000 Euro). "Das Wichtigste, was wir unseren Stiftern geben wollen, ist das Gefühl dass sie geehrt werden, weil sie etwas Ehrenvolles tun", so Klaus Weschenfelder.

Wachsame Sponsoren

Dr. Wolfgang Weiler, Sprecher der HUK-Vorstände, und Siegfried Wölki, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Coburg-Lichtenfels, betonen, dass die von ihnen geführten Unternehmen an einer längerfristigen Zusammenarbeit mit den Kunstsammlungen interessiert sind. Allerdings dürfe es nicht sein, dass die öffentliche Hand ihre finanziellen Leistungen für die Kunstsammlungen zurücknimmt, weil Sponsoren und Stifter gewonnen werden können. Darauf werde man, so Siegfried Wölki und Wolfgang Weiler übereinstimmend, ein Auge haben.

Direktor Klaus Weschenfelder sucht nun auch den Kontakt zur Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Coburg. Er hoffe, dass die IHK den Weg zu weiteren Partnern weisen kann. HUK-Vorstand Weiler: "Es macht Sinn, sich dauerhaft für die Kunstsammlungen auf der Veste Coburg finanziell zu engagieren." Und Sparkassenchef Wölki ergänzt: "Wir wollen mit unserem Engagement eine Initialzündung geben." wb

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www.kunstsammlungen-coburg.de

Kontakt

Informationen über Möglichkeiten des Kultursponsorings sowie den Stifterkreis gibt es bei den Kunstsammlungen der Veste Coburg, Telefon 09561/879-0, E-Mail: sekretariat@kunstsammlungen-coburg.de.


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