Neustadt Neuer Trafo schwebt heran

Peter Tischer
Der tonnenschwere Trafo wurde zentimetergenau an seinen Verwendungsort in der Rilkestraße gehievt. Foto: P. Tischer Quelle: Unbekannt

Erst 1922 wurde es in Neustadt Licht. Inzwischen sichern rund 90 Umspannstationen die Stromversorgung. Und das Netz wird stetig ausgebaut.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Neustadt - Heute ist es unvorstellbar: Aber 1913 stieß der Wille, in Neustadt die Elektrizität einzuführen, durchaus auch auf Kritik. Dennoch erteilte die Stadtversammlung am 30. Mai des Jahres mit 18 Stimmen einhellig dem damaligen Bürgermeister den Auftrag, in der Frage des Aufbaus einer Stromversorgung für Neustadt weiterverhandeln zu dürfen. Eine Umfrage im Frühjahr 1914 erbrachte dann auch eine eindeutige Mehrheit der Bevölkerung Neustadts zum Aufbau einer Stromversorgung.

Durch den Kriegsausbruch 1914 wurden die Verhandlungen allerdings jäh unterbrochen. Erst im Jahr 1919 wurden die Bemühungen zum Aufbau einer Stromversorgung in Neustadt wieder fortgesetzt und zogen sich bis ins Jahr 1921 hinaus. Am 19. Mai 1922 floss dann das erste Mal in Neustadt elektrische Energie in das Stromversorgungsnetz. Zudem wurde zu Beginn der Stromversorgung im Jahr 1922 die Stromlieferung täglich einige Stunden, meistens von 15 bis 20 Uhr, unterbrochen.

Eine wichtige Rolle für die kontinuierliche Stromversorgung spielen seither die Trafostationen. Sechs Trafostationen sicherten die Stromversorgung 1946 und der stetige Aufbau bis auf heute rund 90 Stationen sichert den ständig steigenden "Hunger" nach Strom.

Während das älteste Trafohaus im Angerweg fast 100 Jahre alt ist und mittlerweile als Wohnhaus dient, investieren die Stadtwerke Neustadt (SWN) permanent in den Ausbau des Stromnetzes. Jüngstes Beispiel ist die Trafostation Rilkestraße. Sie wurde abgebrochen und an gleicher Stelle durch eine begehbare Betonfertigstation mit zwei Trafozellen ersetzt. "Dies wurde erforderlich, da das alte Gebäude der Station aus den 1960er Jahren zunehmende bauliche Schäden aufwies", erläutert Konrad Sünkel, verantwortlich bei den SWN für die Netze. Vergangenen Donnerstag wurde dann die Station mit dem Kran aufgestellt. "Derzeit ist die Versorgung über eine mobile Mietstation vor Ort provisorisch gesichert", so Sünkel. Probleme für die Anwohner gebe es keine. Allerdings: "Die Umbindung der Mittel- und Niederspannungskabel wird noch die nächsten Wochen in Anspruch nehmen", so Sünkel. Investiert haben die Stadtwerke hier etwa 140 000 Euro.

Bilder