Coburg Neues Leben für die Dorfbrunnen

Die Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Anna Behlau (Zweite von links) und ihr Stellvertreter Marcus Schweizer (Dritter von rechts) wollen gemeinsam mit Ehrenamtlichen in den nächsten Wochen drei Brunnen in Gemünda erneuern, unter anderem auch am Roten Hügel. 3. Bürgermeister und Stiftungsratsvorsitzender Carsten Höllein (links) hofft mit Bastian und Stella Eggebrecht und ihren beiden Kindern Peter und Arnold auf Unterstützung aus der Bevölkerung. Foto: Privat

Die Gartler in Gemünda wollen drei Wasserstellen im Ort herrichten. Allerdings drängt die Zeit.

 
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Gemünda - Das Wasser läuft wie selbstverständlich aus den Hähnen in den eigenen vier Wänden. Jeder Haushalt hat heute einen Anschluss ans Netz. In früheren Jahrhunderten war es noch anders: Öffentliche Brunnen sicherten die Wasserversorgung, aber nicht nur das: Sie waren auch immer soziale Anlaufstelle, wo sich Menschen trafen, einen Plausch hielten und Neuigkeiten aus dem Dorf austauschten. Wo Wasser ist, ist Leben im doppelten Sinne. Nicht umsonst zieht es heute viele Familien mit Kindern zu den Wasserspielen in den Innenstädten oder Spielplätzen.

Neues Leben will der Obst- und Gartenbauverein (OGV) Gemünda nun auch dem Brunnen in dem Seßlacher Stadtteil einhauchen. Drei Brunnen sollen neugestaltet werden, zwei davon sollen wieder nutzbar sein. Dabei wartet ein straffer Zeitplan auf die Ehrenamtlichen aus dem Fachwerkdorf: "Wir müssen das Vorhaben bis Ende September abschließen", erläutert Vorsitzende Anna Behlau. Grund: Für das Projekt erhält der OGV eine finanzielle Förderung von 2000 Euro aus dem Regionalfonds "5 für 500" der Initiative Rodachtal. Voraussetzung ist, dass Antragsteller die Maßnahmen innerhalb einer bestimmten Frist umsetzen.

Mit einer ansprechenden Ortsgestaltung haben die Gemündaer Erfahrung: Nicht umsonst ist es mehrfach gelungen, beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft - unser Dorf soll schöner werden" auf Bezirks- und Landesebene Erfolge zu erzielen.

Als ersten Brunnen hat man jenen an der Helburger Straße ausgewählt. "Wir wollen ihn wieder herrichten und reinigen", erklärt Anna Behlau. Weiterhin erhält er einen neuen Brunnenschwengel. "Wir bedanken uns dafür bei Werner Pfeuffer und Rainer Scheidmantel, die bereits die alten Schwengel abgebaut und die neuen Vorrichtungen in den nächsten Tagen installieren."

An zweiter Stelle ist der Brunnen am Roten Hügel vorgesehen. Dieser bekommt eine vollständig neue Optik. Der Verein plant für ihn einen neuen Brunnenkopf und einen neuen Brunnenschwengel. "Hier warten wir noch auf die Angebote und darauf, ob unsere Ideen überhaupt umsetzbar sind." Für die Steinmetzarbeiten ist Manfred Hofmann zuständig. Der dritte Brunnen steht beim Anwesen Schlottermüller/Tranziska in der Heldburger Straße. Dort ist angedacht, die Farbe vom Brunnenschwengel zu erneuern und die abgeplatzten Steine am Brunnenkopf zu ersetzen. Diese Arbeit übernimmt zum überwiegenden Teil Magdalena Tranziska als Anliegerin. Wie es aussieht, werden die Gelder für alle Vorhaben nicht ausreichen.

Die Gartler hoffen deshalb mit der Stiftung "1150 Jahre Dorfgemeinschaft Gemünda", den fehlenden Betrag über Spenden zu finanzieren. Anna Behlau und ihr Stellvertreter Marcus Schweizer geben sich optimistisch, dass es gelingt. cahö

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