Neustadt: Dorfrocker bedanken sich bei den stillen Helden

Neustadt - "Stille Helden mögen es leise, stehen niemals im Rampenlicht", die Hymne für die Helfer in der Corona-Krise hat sich zum viralen Hit entwickelt - jetzt sind die "Dorfrocker" mit ihrem Lied "Stille Helden" auf Tournee. Und zwar auf einer ganz besonderen. Mit ihrer Wanderbühne geben sie noch bis August mehr als 50 Konzerte deutschlandweit. Eines davon fand nun in Neustadt im Freizeitpark Villeneuve-sur-Lot statt.

Die Dorfrocker wollen sich mit ihrer Tour bei den vielen Menschen bedanken, die in der Coronakrise etwas besonderes geleistet haben. Krankenschwester, Ärzte, Sicherheitspersonal, Verkäufer und Pfleger kommen beispielsweise in den Genuss, bei freiem Eintritt die drei Dorfrocker-Brüder Philipp, Tobias und Markus Thomann live und unplugged zu genießen und so für zwei Stunden den Alltag auszublenden.

Maximal 200 geladene Gäste aus den unterschiedlichsten systemrelevanten Berufen konnten in Neustadt der Party-Musik beiwohnen. Auch dank der Stadt, die dieses Konzert unterstützte.

Dass die "Dorfrocker" trotz Corona selbst auch ihren Spaß bei den Auftritten vor Publikum haben, verhehlen sie nicht. Auf ihrer Facebookseite erklären sie ihren Entschluss zu dieser Heldentour: "Zuschauen und jammern war nie unser Ding. Den Kopf in den Sand zu stecken erst recht nicht. Schwierige Zeiten, die so sind, wie sie sind, sehen wir nicht als Problem, sondern als Chance an. Deswegen sind wir mit unserer eigenen Heldenbühne deutschlandweit unterwegs. Das ist für uns ein Herzensthema und wir sehen uns hier auch in gewisser Weise verpflichtet, unseren Beitrag zu leisten, damit an all jene gedacht wird, die uns alle in dieser schwierigen Zeit mit Herzblut unterstützt haben und unterstützen." 200 Menschen mit Mundschutz, Abstand und allen Auflagen eine Freude zu bereiten sei für sie tausendmal besser, als untätig zu sein. Selbstverständlich war dann auch in Neustadt der Dorfrocker-Hit "Stille Helden" aus dem Jahr 2016 zu hören.

Möglich gemacht haben das Konzert aber auch Stadtrat Bastian Schober und der städtische Bereich Kultur, Sport, Tourismus. "Natürlich ist es unmöglich, alle einzuladen, die zurzeit einen Riesen-Job machen", hofft Schober auf Verständnis "aber das Konzert ist so etwas wie ein erster Schritt zu neuer Normalität."

Simon Weber, Vorsitzender des FC Haarbrücken, war einer der Glücklichen, die sich über die Einladung als Zeichen der Anerkennung freuen durften. "Wir haben die Initiative ‚FCH kauft ein‘ ins Leben gerufen und 30 junge Sportler dazu gewinnen können. Das Projekt läuft nach wie vor und wird gut angenommen", erzählt er.

Die "Dorfrocker" spielten dann sogar noch einmal im Freizeitpark auf. Dieses Mal für diejenigen, die schon Karten für das "Hundsfrasser"-Openair auf dem Schützenplatz gekauft hatten. Die Zweitages-Veranstaltung wurde ja aufgrund der Corona-Beschränkungen schon vor längerer Zeit abgesagt. "Aber wir schauen nach vorne und haben das Hundsfrasser-Openair für kommendes Jahr auf dem Schirm. Wie das dann aussehen wird, zeigt sich, ob und welche Auflagen dann noch gelten", verspricht Schober ein Party-Event.