Neustadt Neustadts Müllgebühren steigen

Mathias Mathes
Weil die Abfallentsorgung seit geraumer Zeit nicht mehr kostendeckend arbeitet, hat der Neustadter Stadtrat nun eine Erhöhung der Müllgebühren beschlossen. Symbolbild: Caroline Seidel (dpa Archiv) Quelle: Unbekannt

Weil die Abfallentsorgung nicht mehr kostendeckend ist, beschließt der Stadtrat eine Anpassung. Das hängt auch mit den sinkenden Preisen für Altpapier zusammen.

 
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Neustadt - Eine Erhöhung der Müllgebühren hat der Stadtrat Neustadt bei seiner Sitzung am Montag beschlossen. Wie Kämmerer Rainer Schmiedeknecht erklärte, arbeite die Abfallentsorgung seit geraumer Zeit nicht kostendeckend. Da Kostendeckung gesetzlich vorgeschrieben sei, bleibe nichts übrig, als die seit 1991 geltenden Gebühren neu zu kalkulieren. Nach Schmiedeknechts Worten bedeutet dies für ein Haus mit vier Personen eine monatliche Erhöhung von 1,45 Euro, bei acht Personen plus 1,05 Euro pro Bewohner und Monat. "Die Gebührenerhöhung fällt moderat aus", meinte der Kämmerer dazu. Ein zusätzlicher Müllsack von der Stadt kostet künftig 3,50 statt 2,50 Euro.

Schmiedeknecht führte eine Reihe von Gründen für eine Neukalkulation der Gebühren an. So seien die Erlöse aus der Altpapierverwertung stark zurückgegangen, und zwar von rund 100 000 auf 30 000 Euro. Ursachen seien ein Überangebot an Altpapier ebenso wie an Holz, da der Holzeinschlag wegen Borkenkäferbefalls stark zugenommen habe. Eine Trendwende auf diesen Gebieten sieht Schmiedeknecht derzeit nicht. Mehr Geld in die Hand nehmen müsse die Stadt zudem für die Trennung und Verwertung von altem Holz aus dem Sperrmüll. "Wir mussten eine Spezialfirma beauftragen." Seit 2017 hätten sich so die Kosten für die Altholzentsorgung von ursprünglich geplanten 35 000 Euro im Jahr auf 68 000 Euro fast verdoppelt. Unter dem Strich habe sich seit 2018 bei der Abfallentsorgung ein Minus von circa 520 000 Euro ergeben. Eine Anpassung der Gebühren sei daher überfällig. In den neuen Gebühren sei der Verlustausgleich bereits einkalkuliert. In Sachen Bautätigkeit habe sich die Stadt zum Ziel gesetzt, dass diese sich "an der Erhaltung und der nachhaltigen Weiterentwicklung der gewachsenen Siedlungsstrukturen orientieren soll", informierte Stadtplanerin Christine Schirmer. Damit solle insbesondere Flächenverbrauch reduziert werden. In diesem Zusammenhang stehe die Wiederbelebung einer Fläche an Austraße und Marie-Curie-Straße. Der dortige Großparkplatz werde nur noch zu einem geringen Teil benötigt. Ein Teil der Fläche werde inzwischen als Wiese genutzt, erläuterte die Stadtplanerin.

Den aktuellen Zustand nannte sie einen "städtebaulichen Missstand". Das Referat Bauwesen schlage daher vor, eine Bebauung anzustreben, in Abstimmung mit den Grundstückseignern. Einer entsprechenden Änderung des Flächennutzungsplans stimmte der Stadtrat zu.

Die thüringische Nachbargemeinde Föritz plant die Erweiterung des Industriegebiets im Ortsteil Heubisch. Es sollen Erweiterungsmöglichkeiten für die dort ansässige Firma Sauer geschaffen werden. Für die Stadt Neustadt, so Oberbürgermeister Frank Rebhan, stelle sich die Frage, ob der Schwerlastverkehr zunehmen und somit zu einer weiteren Belastung für Neustadt werden könnte. Entsprechend forderte der Stadtrat die Nachbargemeinde auf, den Lärmschutz zu berücksichtigen.

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