Coburg ÖPNV fehlt die Kundschaft

Christoph Scheppe
Kreistag macht den Weg frei: Schüler können mit ihren Monatskarten ab 1. September alle Buslinien im Landkreis nutzen. Foto: Henning Rosenbusch

Kreistag will Akzeptanz und Attraktivität steigern. Doch das "Wie" bleibt weiter unklar. Zunächst profitieren die Schüler.

 
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Coburg - Die gute Nachricht vorweg: Waren ihre Monatskarten bisher nur zwischen Wohn- und Schulort gültig, können Landkreis-Schüler ab 1. September an Schultagen ab 14 Uhr sowie an Wochenenden und in den Ferien ganztags alle Buslinien des Landkreises nutzen. Das hat der Kreistag einstimmig beschlossen.

Nicht erwärmen konnte sich das Gremium hingegen für zwei weitere tarifliche Maßnahmen, von denen sich die Verwaltung stabilere Einnahmen und eine Attraktivitätssteigerung versprach. Zum einen sollte Inhabern einer OVF-Abo-Monatskarte auf Antrag ein 50-prozentiger Zuschuss gewährt werden. Zum anderen war geplant, ab 1. September mit einer streckenbezogenen 10er-Tageskarte Gelegenheitsfahrer als Neukunden zu gewinnen.

SPD-Fraktionsvorsitzender Frank Rebhan sah darin kein ausgereiftes Konzept und bezeichnete beide Vorschläge als "nicht sehr substanziell in ihrer Ausarbeitung". Ähnlich äußerte sich CSU/LV-Fraktionschef Rainer Mattern: "Ich finde es gut, dass wir den Schülern helfen. Ob die anderen Sachen was bringen, zweifeln auch wir an. Da muss noch mehr kommen", denn dem ÖPNV im Landkreis fehle es an einem "Konzept aus einem Guss". Christoph Raabs plädierte dafür, beispielsweise bei der Fahrplangestaltung auch an die vielen Schichtarbeiter zu denken.

Was alles passieren muss, damit Kunden vom Auto auf den ÖPNV umsteigen, soll in den zuständigen Gremien diskutiert und erarbeitet werden. Rainer Mattern formulierte es so: "Es ist wichtig, dass man mal was Greifbares hat."

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