Coburg - Oh, wie war das schön

Der Fanclub Red Residenz lässt am Güterbahnhof das Traumspiel 2017 Revue passieren. Außerdem wird erstmals die Spendensumme bekannt gegeben.

 
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Coburg - Auch ein Jahr nach dem Traumspiel in Coburg haben die Bilder von damals nichts von ihrer Faszination verloren: Die Bayern-Verantwortlichen Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß und Hasan Salihamidžic im SÜC-Stadtbus auf dem Weg zum Dr. Stocke Stadion. Mittelfeld-Spieler Arturo Vidal mit Kopfhörern vor einem Privatjet auf der Brandensteinsebene oder Thomas Müller, der unzählige Autogrammwünsche erfüllt.

23 809 Euro Gewinn

Nach jeder Bundesligasaison steht beim FC Bayern München noch eine besondere Partie auf dem Spielplan - das Traumspiel. Die Veranstaltung dient einem guten Zweck. Traditionell gehen 50 Prozent des Gewinns des Traumspiels an den FC Bayern Hilfe eV. Die andere Hälfte verbleibt beim Fanclub, der das Traumspiel ausgerichtet hat und wird ebenfalls für karitative Zwecke eingesetzt.

Der Gewinn in Coburg lag bei 23 809 Euro, das hat der Verein am Sonntag bei der Traumspiel-Aftershowparty offiziell bekannt gegeben. Wer vom Verein Red Residenz Coburg 01 bedacht wird, entscheiden die Verantwortlichen in den nächsten Wochen.

Am Sonntagnachmittag waren all diese Szenen des 20. August 2017 noch einmal in Coburg präsent. Denn der Fanclub Red Residenz Coburg und dessen Präsident Norbert Scholz hatten zur Traumspiel-Aftershowparty in die alte Pakethalle am ehemaligen Güterbahnhof geladen und mehr als 200 Fans waren gekommen. Sie erlebten nicht nur das Spiel der Bayern gegen die Traumspiel-Mannschaft noch einmal auf Großleinwand, sondern sahen auch Bilder und Videos, die bisher noch nicht veröffentlicht wurden. So wie die Ankunft der Stars in den Privatflugzeugen auf der Brandensteinsebene oder wie es kurz vor Anpfiff in den Kabinen zuging. Und sie hörten die ein oder andere Anekdote, die sich hinter den Kulissen abgespielt hatte. Zum Beispiel vom Schirmherrn des Traumspiels, Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer. Der begrüßte den FC-Bayern-Kicker David Alaba nämlich auf englisch mit den Worten "I am the Mayor" und "Welcome to Coburg". "Und er sagte mir: 'Mit mir können Sie Deutsch reden'", erinnert sich der OB und muss heute noch über diese Szene schmunzeln.

Und auch der Landtagsabgeordnete Jürgen W. Heike konnte sich erinnern, wie das war, damals vor mehr als drei Jahren als Norbert Scholz zum ersten Mal in Heikes Kanzlei in Neustadt stand. "Er hat mir erklärt, dass er den FC Bayern München in Coburg spielen sehen will und ich hab' erst mal gedacht, der spinnt", erzählt Heike. Doch gleich darauf setzte er ein Schreiben an Edmund Stoiber auf, in dem er über das Vorhaben berichtete. Heute noch sagt Fanclub-Präsident Norbert Scholz: "Jürgen W. Heike hat viele Türen geöffnet." Auch wenn diese anfangs nur schwer aufgingen.

Die erste Bewerbung 2015 - damals noch mit einem riesigen Holzfußball - scheiterte. Spornte die fußballbegeisterten Bayern-Fans aber auch zu weiteren Höchstleistungen an. In Zusammenarbeit mit der Neuen Presse als Medienpartner entstand ein Bewerbungsvideo, das die Verantwortlichen an der Säbener Straße überzeugte. Im Juni 2016 bekam Norbert Scholz den Anruf, dass die Bayern tatsächlich in die Vestestadt kommen werden. Allerdings erst 2017. "Das fühlte sich an, als hätte ich einen Holzhammer auf den Kopf bekommen", bekannte der Fanclub-Präsident gestern.

Das Mehr an Vorbereitungszeit nutzte der Fan-Club aber, um alles perfekt zu machen. So wurden zwei riesige Fahnen angefertigt (die erste fiel Dieben zum Opfer). Die Traumspielmannschaft wurde im Trainingslager in Brandenburg auf ihren Einsatz vorbereitet und Norbert Scholz ließ bei seinem Besuch in der Staatskanzlei Politik zur Nebensache werden, weil er dort nicht nur die Einladungen zum Traumspiel verteilte, sondern auch Bier ausschenkte. "Auch wenn es eine anstrengende Zeit war, ich möchte keinen Moment missen", bekennt er heute.

Im Anschluss an den offiziellen Teil der Traumspiel-Aftershowparty wurden signierte Fan-Accessoires sowie eine exklusive Couch verlost, die 2017 am Spielfeldrand stand.

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