Lautertal Prima Idee - die Klima-Allee!

Martin Rebhan
An der Ortsverbindungsstraße Unterlauter-Esbach zieren 25, für hiesige Breitengrade eher ungewöhnliche Bäume den Straßenrand. Drei von ihnen wurden verdienten Mitgliedern des Kreisverbandes für Gartenbau- und Landschaftspflege gewidmet. Der Feier wohnten Bürgermeister Karl Kolb, Kreisbeirat Christine Heider, Fachberater Thomas Neder, Landrat Sebastian Straubel, Bürgermeister Udo Döhler, Reiner Brückner vom Kreisverband, Stephan Höhn vom Obst- und Gartenbauverein Lautertal, Micheal Büchner vom Obst- und Gartenbauverein Dörfles-Esbach, Hans Kuhn vom Kreisverband und Sabine Benende vom Obst- und Gartenbauverein Dörfles-Esbach bei. Foto: Rebhan

Im Lautertal wachsen nun 25 Bäume, die Trockenheit und Hitze gut vertragen. Drei davon wurden zudem drei ganz besonderen Menschen gewidmet.

 
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Lautertal - Südlicher Zürgelbaum, Asiatischer Zürgelbaum, Schnurbaum, Zerr-Eiche . Das sind alles Bäume, die ursprünglich nicht hier beheimatet sind. Der Klimawandel fordert aber, Bäume, die eher in südlichen Gefilden zu Hause sind, auch im Coburger Land zu pflanzen.

Ungewöhnliche Bäume

Wer die "Klima-Allee" zwischen Unterlauter und Dörfles beschreitet, begegnet dort: Feldahorn, Südlichen und Asiatischen Zürgelbaum, Baumhasel, Blumenesche, Rotesche, Fächerblattbaum, Gewöhnliche Hopfenbuche, Eisenholzbaum, Scharlachkirsche, Zerr-Eiche, Schnurbaum, Thüringische Säulen-Eberesche, Silberlinde, Japanische Zelkove, Weißrindige Himalayabirke, Herbst-Flammenahorn, Rotgrüner Spitz-Ahorn, Dreispitz-Ahorn, Purpurerle, Dreilappiger Zierapfel, Koreanische Eberesche, Schmalkronige Mehlbeere, Kanadischer Rotdorn und Schmale Traubenkirsche


Der Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege, Thomas Neder, fragte daher: "Warum nicht sogenannte Klimabäume pflanzen?", An der Ortsverbindungsstraße Unterlauter-Esbach wurde nun seine Idee umgesetzte. Im Zuge des Projekts entstand eine einseitige Allee dieser besonderen Bäume, die jüngst im kleinen Kreis ihrer Bestimmung übergeben wurde. In Zusammenarbeit der Gemeinden Dörfles-Esbach und Lautertal, den dort ansässigen Obst- und Gartenbauvereinen, dem Kreisverband für Garten- und Landschaftspflege und dem Kreisbeirat "Das schönere Dorf - die schönere Stadt" wurde entlang der Ortsverbindungsstraße insgesamt 25 "Klimabäume" gepflanzt, die im Coburger Land eher selten anzutreffen sind. Im Herbst sollen weitere zwölf Bäume hinzukommen,

Thomas Neder betonte, dass der Klimawandel mit seinen heißen und trockenen Sommern auch vor Großgrün nicht Halt macht "Damit steigen die Anforderungen an zukünftige Baumarten", führte Neder vor Augen. Weiter unterstrich der Fachberater, dass Bäume in Zukunft noch lebenswichtiger für den Mensch und Tier werden, als bisher. "Bäume produzieren Sauerstoff, binden Kohlendioxid, spenden Schatten, sorgen für Kühlung, reinigen die Luft und sorgen für ein artenreiches und vielfältiges Wohnumfeld, in dem sich Mensch und Tier wohlfühlen". Der Fachberater erinnerte daran, dass die Obst- und Gartenbauvereine des Coburger Landes einen Beitrag zum Erhalt des ortsprägenden Grüns leisten wollen, in dem sie sich an der Aktion "Klimabaum" beteiligen. "Bisher wurden im Zuge des Projekts schon 50 "neue" Baumarten im gesamten Landkreis Coburg gepflanzt", ließ Thomas Neder wissen.

Dörfles-Esbachs Bürgermeister Udo Döhler erinnerte daran, dass die Natur durch Infrastrukturprojekte in jüngster Zeit stark in Mitleidenschaft gezogen worden sei. Er sehe es daher als eine Pflicht der Kommunen an, Bäume nachzupflanzen. Lautertals Bürgermeister Karl Kolb dankte dem Kreisverband für dessen Standortentscheidung sowie dem Bauhof von Dörfles-Esbach, der sich bereit erklärte, die Pflanzen mit genügend Wasser zu versorgen. Reiner Brückner, stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes, verdeutlichte, dass es nicht einfach sei, einen geeigneten Standort für solche Bäume zu finden. "Oftmals liegen im Boden Leitungen, die Baumpflanzung nicht zulassen", erklärte Brückner. Kreisbeirätin Christine Heider betonte, dass man das Projekt gern unterstütze. "Jeder Obst- und Gartenbauverein im Landkreis Coburg bekam einen Klimabaum gesponsert", ließ die Vorsitzende des Kreisbeirates wissen. Der Vorsitzende des Kreisverbandes, Landrat Sebastian Straubel, erinnerte daran, dass die Idee "Klimabäume" zu pflanzen, schon vor über zwei Jahren entstanden ist.

Drei Bäumen kommt eine besondere Aufgabe zu. Sie sollen an drei äußerst verdiente Mitglieder des Kreisverbandes erinnern. Eine Silberlinde lässt den Ehrenvorsitzenden des Kreisverbandes Karl Zeitler nicht vergessen. In der Laudatio meinte Thomas Neder: Der weiche und warme Charakter von Karl Zeitler korrespondiert mit dem weichen Holz der Linde. Standhaft wie eine Eiche, war nach Worten des Fachberaters der langjährigen zweiten und Ehrenvorsitzenden Karl Lemser. Es lag daher nahe, dass ihm eine Zerr-Eiche gewidmet wurde. Ein Aktivist in Sachen Vogelschutz war Gerold Schlosser. Eine Eberesche, als exzellentes Vogelnährgehölz lässt dessen Wirken zum Wohle der Vogelwelt nicht verblassen.

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