"Das ist absolut cool hier", freut sich auch Schulleiter Gerhard Schmid. Allen scheint diese Art der Abschlussfeier große Freude zu bereiten. "Wir hatten die Wahl die Zeugnisvergabe in kleinen Gruppen zu organisieren oder die Urkunden mit der Post zuzustellen", erklärt Schmid. Dann kam aus den Reihen der Schüler der Vorschlag, den Drive-In einzurichten. So reihen sich jetzt jede Menge Fahrzeuge Stoßstange an Stoßstange, deren Lenker geduldig darauf warten, vor den Pavillon mit den Zeugnissen rollen zu dürfen.
"Da wir nicht nur 20 oder 30 Abiturienten pro Jahrgang haben, sondern regelmäßig mehrere hundert, findet die Abschlussfeier üblicherweise im Kongresshaus statt", erklärt Anja Golle, die stellvertretende Schulleiterin von BOS und FOS. In Zeiten von Corona erschien es allerdings sowohl den Schülern wie den Lehrkräften zu riskant 200 Absolventen nebst Klassenlehrern und Eltern in das Tagungszentrum einzuladen. Also buchte die Schule den Parkplatz an der HUK-Arena und organisierte alles, was für die Vorfahrt notwendig war.
Unter deren Dach der Regiomontanusschule haben die Fachoberschule Coburg (FOS) und die Berufsaufbauschule Coburg (BOS) ihren Platz. Beide Lehranstalten führen zum Abitur. Entweder zur Fachhochschulreife, wenn Absolventen die Schulen nach der zwölften Klasse verlassen oder zur fachgebundenen Hochschulreife bzw. der allgemeinen Hochschulreife, wenn sie noch ein weiteres Jahr und eine zusätzliche Fremdsprache dranhängen. In diesem Jahrgang scheint der Ehrgeiz der jungen Leute besonders hoch zu sein, den Weg für ein universitäres Studium frei zu machen. 22 haben die fachgebundene Hochschulreife erlangt, 13 davon sogar die allgemeine Hochschulreife.
In einem Schreiben an jeden der Absolventen, das den Zeugnissen beigefügt war, würdigt Schulleiter Gerhard Schmid die bewundernswerter Disziplin und das hohen Maß an Verantwortungsbewusstsein, mit dem die Abiturienten die schwierige Zeit vor den Abschlussprüfungen gemeistert hätten. "Allein dadurch haben Sie gezeigt, dass Sie das Reifezeugnis wirklich verdient haben", betonte er. Bedingt durch die Corona-Pandemie habe nämlich der Unterricht innerhalb weniger Tage auf digitales Lernen umgestellt werden müssen. Die Regiomontanusschule werde die heutigen Absolventen als ersten Jahrgang in Erinnerung behalten, der das Abitur unter Pandemiebedingungen abgelegt und die Hochschulreife im "Zeugnis-Drive-In" in Empfang genommen habe, betonte Schmid.
Die stellvertretende Schulleiterin Anja Golle freute sich besonders, dass alle Schülerinnen und Schüler der neu eingeführten Ausbildungsrichtung Gesundheitswesen die Hürden der Abiturprüfung gemeistert haben. Mehr als die Hälfte der Klasse hätten sich ferner dazu entschlossen noch ein Jahr länger zu bleiben um die fachgebundene oder allgemeinen Hochschulreife zu erlangen.