Coburg Ruf nach ein bisschen Weihnachtsmarkt

Romantischer Budenzauber rund um das Prinz-Albert-Denkmal auf dem Coburger Marktplatz. Ob hier am Freitag vor dem ersten Advent der Weihnachtsmarkt eröffnet wird, will die Stadt Ende September entscheiden. Auch in anderen Kommunen laufen aktuell die Vorbereitungen. Mitwitz und Weidhausen haben ihre Märkte schon abgesagt. Foto: Archiv Henning Rosenbusch

Stadträte, Schausteller und Zentrum Coburg können die Absage ohne Alternativen nicht nachvollziehen. Sie fordern quer durch die Stadt verteilte Stände.

 
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Coburg - Sieben Stadträte von Grünen, Pro Coburg und FDP sowie Interessensvertreter von Schaustellern und Zentrum Coburg fordern in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Dominik Sauerteig, den Weihnachtsmarkt wenigstens in abgespeckter Form doch stattfinden zu lassen. Zwar sei es bei den momentan stark ansteigenden Infektionszahlen "die logische und verantwortungsvolle Konsequenz", den beliebten Advents-Treff wegen der Ansteckungsgefahr nicht wie bisher und auch nicht an zwei zentralen Plätzen zu veranstalten. Eine "alternativlose Absage" sei allerdings nicht nachvollziehbar.

"Insbesondere die durch abgesagte Volksfeste stark gebeutelten und in ihrer Existenz bedrohten Anbieter wünschen sich mit Recht eine Gleichbehandlung mit den ansässigen Händlern und Gastronomen der Innenstadt sowie nicht zuletzt den Marktleuten des Coburger Weihnachtsmarktes", heißt es in dem Schreiben. Räumlich voneinander getrennte Buden und Stände mit entsprechenden Hygienekonzepten könnten an verschiedenen Stellen der Innenstadt zumindest für einen Teil der betroffenen Anbieter eine Alternative bieten. "Dass dies grundsätzlich möglich ist, zeigen die momentan am Anger und auf dem Markt stehenden Buden und Food-Trucks sowie die verschiedenen Märkte, die regelmäßig in Spitalgasse und Steinweg stattfinden. Das Angebot kann uns muss diesen entsprechend angepasst werden. Dafür können wir alle gemeinsam Sorge tragen."

Die Unterzeichner des Briefes an den Oberbürgermeister hoffen, dass die Verwaltung Möglichkeiten findet, Stellflächen in der Innenstadt zur Sondernutzung auszuweisen. Andere fränkische Städte hätten vergleichbare entzerrte und dezentrale "Weihnachts-Konzepte" bereits in Planung. Auf solchen Flächen könnten in der Adventszeit Marktbeschicker und Gastronomen, die normalerweise auf dem Weihnachtsmarkt präsent sind, auf eigene Kosten mit einem Hygienekonzept, das selbst auszuarbeiten und vom Ordnungsamt zu genehmigen ist, Markstände betreiben. "Und somit nicht nur eine wichtige Einnahmequelle generieren, sondern uns allen ein Stück Normalität in der Weihnachtszeit bescheren."

Unterzeichnet ist das Schreiben von den Stadträten Melanie Becker, Michael Dorant, Wolfgang Weiß (alle Grüne), Thomas Apfel, Jessica Heß, Matthias Schmidt-Curio (alle Pro Coburg), Nico Appelfeller (stellvertretender FDP-Vorsitzender) sowie von Ralf Pazdera (Vorsitzender der Sektion Coburg des Süddeutschen Schaustellerverbandes), Kevin Pazdera (Schausteller), Oli Schneider (Agentur Streckenbach und stellvertretender Vorsitzender Pro Coburg) und Steffi Cestone (Vorstandssprecherin Zentrum Coburg). vof

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