Coburg SÜC nimmt neuen Tiefbrunnen in Betrieb

Mit dieser Pumpe wird in Fischbach aus 55 Metern Tiefe Grundwasser gefördert und zum Wasserwerk nach Cortendorf weitergeleitet. Foto: SÜC Quelle: Unbekannt

Durch Klimawandel und lange Hitzeperioden steigt der Trinkwasserverbrauch steigen. Die angezapfte Quelle in Fischbach erhöht die Versorgungssicherheit.

 
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Coburg - Es ist der 14. seiner Art: Die Städtischen Überlandwerke Coburg (SÜC) haben jetzt einen neuen Tiefbrunnen in Betrieb genommen. Der steht im Rödentaler Stadtteil Fischbach und versorgt vor allem Haushalte in der Stadt Coburg sowie in den Gemeinden Dörfles-Esbach und Lautertal.

Inklusive Leitungsbau und Erkundungsbohrungen haben die SÜC eigenen Angaben zufolge 1,1 Millionen Euro in den Tiefbrunnen investiert. Man bereite sich damit angesichts des Klimawandels auch auf zurückgehende Fördermengen der anderen Tiefbrunnen vor, zumal längere Hitzeperioden zu einem deutlichen Anstieg der Wasserverbräuche führten, teilte der städtische Eigenbetrieb am Freitag mit.

Die Geschichte des Tiefbrunnens in Fischbach reicht bis in die 1940er-Jahre zurück. Damals erwarben die SÜC-Verantwortlichen ein Grundstück in der Nähe des Rödentaler Stadtteiles, um dort irgendwann Trinkwasser zu gewinnen. 70 Jahre zogen ins Land, bis das Vorhaben in Angriff genommen wurde.

Den Auftakt bildeten im Juli vergangenen Jahres die Arbeiten für eine Erkundungsbohrung. Sie sollte Aufschluss darüber geben, mit welchen Wassermengen in welcher Qualität in unterschiedlichen Tiefen zu rechnen ist. Weil die Ergebnisse unterm Strich durchweg positiv waren, wurde ein Großteil der Bohrung zu einem Tiefbrunnen ausgebaut.

Bis in 109 Meter Tiefe reichen nun die Filterrohre aus Edelstahl in den Buntsandstein, um das kostbare Nass zuströmen zu lassen. Eine energieeffiziente Tiefbrunnenpumpe fördert auf halber Höhe das Grundwasser bei Bedarf nach oben und pumpt es zum Wasserwerk im Coburger Stadtteil Cortendorf.

Und wie steht es um die Wasserqualität? Die ist laut SÜC hervorragend. Bei mehreren Laboranalysen hätten sich weder Rückstände von Pflanzenschutzmitteln noch sonstige anthropogene Spurenstoffe nachweisen lassen. Außerdem liege der Nitratgehalt mit rund 10 Milligramm pro Liter (mg/l) deutlich unter dem Grenzwert von 50 mg/l. Lediglich überschüssige Kohlensäure müsse im Wasserwerk entfernt werden, damit für die Verteilung im Rohrnetz der pH-Wert passe.

Eine vorerst auf zwei Jahre befristete Erlaubnis der Wasserrechtsbehörden gestehen dem städtischen Eigenbetrieb eine Spitzenentnahme von 27 Litern pro Sekunde zu, die allerdings nur im Notfall entnommen werden soll. Im Normalbetrieb strebe man "eine schonende Bewirtschaftung" an und werde nur etwa die Hälfte des erlaubten Maximums entnehmen", schreiben die SÜC. Das reiche aus, um damit den durchschnittlichen Tagesbedarf von etwa 9000 Kunden zu decken. cs

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