Nur eine Atempause gönnt sich die dynamische Frontfrau im 100-Minuten-Konzert: Die prickelnde Funk-Nummer "Working Day And Night" bietet den drei Background-Sängerinnen Gelegenheit, ihre mächtigen Soul-Stimmen zu entfalten - und die Band darf sich in rasanten Soli und einem Percussion-Drum-Duell richtig austoben.
In ihren "Muttersprache"-Liedern ermutigt Sarah Connor dazu, sich "mit vollen Händen" zu verschwenden; ohne Schlagerklischees zu strapazieren feiert sie das Leben und die Liebe - und blendet auch den Tod nicht aus: Einen fröhlichen Abschied wünscht sie sich in "Das Leben ist schön, auch wenn es vergeht".
Für den stimmungsvollen - und natürlich vorläufigen - Abschied von Coburg holt sich der Star Unterstützung auf die Bühne: Erst die neunjährige Mia, die Sarah einen offensichtlich tief beeindruckenden Brief geschrieben hat - und schließlich ruft sie alle Kinder zu sich und stimmt mit dem gut hundertköpfigen Spontanchor den ultimativen Hit an: "Wie schön du bist".
Rockig und romantisch klingt der genussvolle Abend auf dem Schlossplatz im Zugabenteil aus mit dem groovigen "Baby Love" und einer ganz unverkitschten Ode an den Liebsten: "Mein König". Ganz am Ende kommt Sarah Connor noch einmal auf den "ganzen Scheiß" zu sprechen, dem man sich nun einmal nicht entziehen kann in dieser bewegten Zeit. Und darum rundet sie den Abend ab mit einem ernsten Appell, Angst, Hass und Gewalt Paroli zu bieten, Haltung zu zeigen und wachsam zu bleiben: "Augen auf!"
Warum können wir nach den Bildern schlafen gehen und weiter träumen als sei nichts geschehen? Krieg dein Arsch endlich hoch! Zeit aufzustehen. Sarah Connor in "Augen auf"