Neuses an den Eichen/Coburg Schritttempo und laute Pfiffe

Obwohl der Übergang in der Rodacher Straße beschrankt ist, dürfen Züge dort nach wie vor nur sehr langsam fahren - die Beschilderung ist Schuld. Foto: Frank Wunderatsch

Mit einer aufwendigen Baumaßnahme hat die Deutsche Bahn die Übergänge in Neuses und der Rodacher Straße ertüchtigt. Doch einige Probleme bleiben.

 
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Die Bewohner des Coburger Stadtteil Neuses haben lange dafür gekämpft: "Endlich eine Schranke am Bahnübergang in der Friedrich-Rückert-Straße. Wir freuen uns, dass der Übergang jetzt sicherer ist", bekennt Bianca Nestmann, die Vorsitzende des Bürgervereins Neuses. Ganz ungetrübt ist die Begeisterung allerdings nicht. Denn in den letzten Tagen erreichen die Vorsitzende immer mal wieder Anfragen von Bürgern aus Neuses. "Es geht um das Pfeifen der Züge und auch das Bimmeln, wenn sich die Schranken schließen", erklärt Bianca Nestmann. Schon seit Jahrzehnten sei das Pfeifgeräusch, das die Regionalbahn am Goldbergsee und dann auch in Neuses aus Sicherheitsgründen abgibt, ein Thema. "Eigentlich hat man sich auch daran gewöhnt", so die Vorsitzende. Aber kürzlich sei es ihr auch selbst wieder aufgefallen. "Man erschrickt richtig." Besserung scheint allerdings nicht in Sicht. Denn das Pfeifen wird aus Neuses wohl nicht verschwinden. "Laut Bahn gilt der Signalton dem nächsten Übergang - einer unbeschrankten Stelle am Sägewerk", weiß Bianca Nestmann. Und weil diese eben nicht gesichert ist, sei ein Pfiff notwendig.

Außerdem ist ihr aufgefallen, dass auch abseits der Bahnschiene noch Handlungsbedarf besteht. "Die Verkehrsbeschilderung ist noch immer verwirrend. Vielleicht, weil die Baustelle noch gar nicht abgeschlossen ist", vermutet sie.

Auch in der Rodacher Straße, wo die Bahn den Übergang ebenfalls aufwendig ausgebaut hat, zeigen sich Anwohner verwundert. "Obwohl jetzt Schranken installiert sind, fährt der Zug immer noch im Schritttempo über den Übergang", erzählt eine Coburgerin und will wissen, warum das so ist. Das Eisenbahnunternehmen Agilis, das auf der Strecke zwischen Coburg und Bad Rodach verkehrt, liefert Antwort. "Derzeit sind die Übergänge in der Friedrich-Rückert-Straße (Neuses) und der Rodacher Straße weiterhin mit Signalen und einer Geschwindigkeitsbegrenzung durch den Infrastrukturbetreiber DB Netz gesichert. Solange diese bestehen, müssen sie zwingend beachtet werden. Dieser Sicherung leisten wir Folge, indem der Triebfahrzeugführer mit einer niedrigen Geschwindigkeit den Bahnübergang befährt und ein Hupsignal abgibt", so Alisa Weinhold aus der Agilis-Pressestelle. Allerdings gehe man dort davon aus, "dass die Signale und die Geschwindigkeitsbegrenzung demnächst entfernt oder geändert werden." Konkrete Aussagen könne aber nur die Deutsche Bahn treffen. Eine entsprechende Anfrage der Neuen Presse an das Unternehmen blieb seit Montag jedoch unbeantwortet.

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