Als "alte Anradeln-Hasen" hatten Bernd Kastner und Steffen Laube aus Breitenau die Tourenleitung nicht nötig. Trotzdem schlossen sie sich ein fünftes Mal der Gruppe an. Beide schätzen die abwechslungsreiche Landschaft ebenso wie die Flora und Fauna. "Man kann Berge oder flach fahren, je nachdem wie man drauf ist", meinte Laube. Ein Fernglas gehört für Kastner seit kurzem immer dazu, wenn er im Rodachtal Radfahren und Wandern verbindet. Die Erinnerung an die deutsch-deutsche Trennung, wie sie in Bilmuthhausen deutlich wird, reizte Bernd Michael ebenso wie die Geselligkeit an der Tour. "Ich lerne jedes Mal viele neue Leute kennen." Der Meininger hatte allein zwanzig Radsportfreunde mit in die Kurstadt gebracht. Während die Gruppe mit mehreren Fahrzeugen anreiste, schwang sich Tourenleiter Ludwig Frenking schon in Coburg aufs Rad. "Bei dem Ostwind hat es mich die 22 km von allein nach Bad Rodach getragen", grinste der Radsportfan. Da hatten es Andrea und Knut Kling aus Roth (Stadt Römhild) bei der Anreise gegen den Wind schwerer. "So langsam merken wir die Kilometer", seufzte sie gegen Ende der Tour, angesichts der 20 Extra-Kilometer in den Beinen. Andere Teilnehmer zogen wie Ursula und Falk-Rüdiger Clemens dank Pedelec oder E-Bike an den Steigungen locker vorbei. "Bei dem Wind täten wir uns sonst wesentlich schwerer", gestand die Lautertalerin. Während etwa die Klings die Radwege auf der bayerischen Seite generell besser vernetzt finden, vermissen Manfred Kratschmann und Carsten Günther aus Bad Rodach in der Heimat "so schöne Radwege", wie sie an Werra und Main zu finden seien. "Auch die Ausschilderung ist auf Thüringer Seite besser", meinte Kratschmann. Dies wird sich laut Hinterleitner bis der Saison 2018 ändern, weil Stadt und Landkreis Coburg eine bessere Beschilderung der interkommunalen Radwege planen. Günther und Kratschmann traten für die diesjährige Gastgeberstadt in die Pedale, da Bürgermeister Ehrlicher angesichts seiner bevorstehenden Hochzeit keine (weitere) Verletzung riskieren wollte. Dagegen nahmen Finzel und Hinterleitner (kleine Tour) ebenso aktiv am "Anradeln" teil wie Gunsenheimer, der sich in seinem "Fahrradrevier" bestens auskannte.