Coburg Stadtrat entscheidet über Stadtstrand

Katja Diedler
Eine Fläche am Sintflutbrunnen ist schon ausgebaggert. Hier könnte der Stadtstrand entstehen oder eine neue Wiese für den Rosengarten. Foto: Rosenbusch

Ein endgültiges Votum zu einer möglichen Außengastronomie im Rosengarten gibt es noch nicht. Dafür eine Empfehlung aus dem Verwaltungssenat.

 
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Coburg - Der Verwaltungssenat des Coburger Stadtrates hatte für seine Sitzung am Montag ein einziges Thema auf der Tagesordnung: die Einrichtung eines Stadtstrandes"light" im Rosengarten. Zunächst soll er einen Sommer lang in den Probetrieb gehen, denn noch sind nicht alle rechtlichen Fragen rund um die Außengastronomie geklärt. Die Mitglieder des Senats sprachen sich mit sechs zu drei Stimmen dafür aus. Ihr Votum ist aber noch nicht endgültig, denn der Stadtrat wird am Donnerstag erneut darüber diskutieren und eine Entscheidung treffen.

Zuvor war der Plan heftig in der Stadtöffentlichkeit diskutiert worden. Unter anderem habe es dem 2. Bürgermeister Hans-Herbert Hartan zufolge Gerüchte gegeben, dass einige Stadträte die Entscheidung des Verwaltungssenats hätten überprüfen lassen. Dann wäre das Thema auf die Tagesordnung der Stadtratssitzung im Juli gekommen, zu spät, um heuer noch loszulegen. Das habe Oberbürgermeister Dominik Sauerteig laut Hartan dazu bewogen, den Antrag von sich aus in den Stadtrat zu verschieben. So könne bereits im Juni eine Entscheidung herbeigeführt werden. Sauerteig selbst konnte wegen einer Terminüberschneidung nicht an der Sitzung des Verwaltungssenates teilnehmen.

Bernhard Ledermann, Leiter des Grünflächenamtes, erläuterte noch einmal den Stand der Planungen. Vorausgegangen war ein Antrag der CSU/JC-Fraktion, eine Machbarkeitsstudie für einen Stadtstrand oder aber einen Biergarten im Hofgarten anzufertigen. Die Wahl sei dann in einem ersten Schritt auf den Rosengarten gefallen, die Ausschreibung haben laut Ledermann die Gastronomen Enrico Pizzato und Nima Khorsandi gewonnen. Sie wollen ihm zufolge etwa 50 Liegestühle auf einer zu schaffenden Sandfläche unweit des Sintflutbrunnens aufstellen. Für die Versorgung stehen zwei Wagen bereit sowie Toiletten. Veranstaltungen seien für diese erste Test-Phase nicht geplant. Die Verwaltung habe keine Bedenken hinsichtlich des Lärmschutzes, rechnet aber mit Beschwerden. Die Gastronomen haben laut Ledermann 40 Anwohner der Alexandrinenstraße zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, von denen vier gekommen seien. Drei hätten keine Einwände gegen die Planungen gehabt.

"Man soll das ruhig einmal probieren. Wenn es Probleme gibt, ist klar, dass das im kommenden Jahr nicht noch einmal stattfinden kann", meinte Hartan. Diesen Worten schloss sich Jürgen Heeb (Pro Coburg) an: "Viele Bürger regen sich nicht über den geplanten Stadtstrand auf, sondern über die Art der Diskussion." Er fragte, ob die bereits abgetragene Fläche für den Stadtstrand genutzt würde. Das könne sie laut Ledermann, es sei aber genauso möglich, dort eine Wiese anzulegen.

Petra Schneider (SPD) begrüßte Sauerteigs Vorstoß, die Frage während der Sitzung des Stadtrates am Donnerstag zu diskutieren. "So kommt die Entscheidung da hin, wo sie hingehört." Ihr Fraktionskollege Norbert Tessmer fragte, warum für ein gastronomisches Angebot nicht die Fläche vor dem Kongresshaus Rosengarten genutzt werden könne, wo bereits alle notwendigen Einrichtungen vorhanden seien und merkte an: "Wenn so getan wird als ob das Wohl und Wehe der Stadt von 50 Liegestühlen abhängt, ist das hochgegriffen."

Für Barbara Kammerscheid (CSU) liegt im geplanten Stadtstrand die Chance, einen Ort zu schaffen, an dem sich Generationen begegnen können. Auch Melanie Becker (Grüne) befürwortete das Vorhaben und kündigte an, dass ihre Fraktion geschlossen zustimmen werde. Frank Völker (CSB) regte an, dass der Stadtstrand, sobald möglich, an die Itz im Bereich des Güterbahnhof umziehen könne. Das werde laut Hartan geprüft, lasse sich aber erst sagen, wenn die Arbeiten am Globe weiter vorangeschritten sind. Klaus Klumpers (ÖDP) lehnte die Pläne ab.

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