Coburg Stadtstrand im Rosengarten? Am Donnerstag fällt die Entscheidung

Um diese Fläche geht es: Sagt der Stadtrat am Donnerstag ja, wird hier Sand aufgeschüttet und ein Testbetrieb des Stadtstrandes gestartet. Foto: Henning Rosenbusch

Bekommt der Rosengarten in diesem Sommer einen Stadtstrand? Kritiker und Befürworter haben dazu in den letzten Tagen heftig diskutiert. Die NP hat Meinungen gesammelt.

 
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Coburg - Es geht um 50 Liegestühle und 25 Beistelltische - und allen voran um die Frage, wo diese aufgestellt werden dürfen. In Coburg wird der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag entscheiden, ob im Rosengarten ein Stadtstrand installiert wird. Nicht als feste Einrichtung, sondern im Sommer 2020 als befristete Lösung, um zu schauen, wie das Projekt umgesetzt und angenommen wird.

Ein Stadtstrand im Rosengarten? Stimmen aus dem Netz

Inge Korn: Das ist eine Schnapsidee

Mathias Krautwig: Super Idee

Marco Witteck: Nicht nur, dass der Rosengarten hierfür die komplett falsche Location ist, ist die Idee eines Stadtstrandes in Zeiten von Corona wohl nicht das vordringlichste Problem in Coburg.

Doro Kemlein: Eigentlich ist es genau das, was wir in solchen Zeiten brauchen. Ein paar schöne Momente an einem schönen Ort... zum Treffen, zum Reden, zum Abschalten, Sand und Liegestühle. Einen Hauch von Urlaub und das mitten in der Stadt. Ich gehe regelmäßig im Rosengarten spazieren. Er ist hauptsächlich ein "Durchgang" . Wirklich genutzt wird er nicht (Picknick, sportliche Aktivitäten, Treffpunkt im Grünen- Fehlanzeige).

Ich finde, ein Stadtstrand ist genau das, was dem Rosengarten mehr Lebendigkeit geben könnte.

ChristOph Otz: Warum ist es die falsche Location? Denke, da können wir den Betreibern vertrauen und wenn dann machen sie ihn wieder zu. Finde die Idee gut.

Sabine Quinger: Ist so was für die Katz. Es gibt Projekte, die wichtiger sind, z. B. Ausbau Weichengereuth. Warum muss man 25 Mio. verweigern und einen unnützen Sandstrand im herrlichen Rosengarten platzieren?

Susanne Wölfert: Ich finde die Idee gut, es soll ja nur für 2 Jahre sein und wenn das Globe fertig ist, geht es an die Itz.

Jürgen Hofmann: Ich denke, die zwei, die sich das antun, haben ein gutes Konzept. Kann nur gutgehen.

Elke Holzmann: Stadtstrand natürlich, aber nicht im Rosengarten. Der muss an die Itz!

Thomas Kaufmann: Auf keinen Fall, es gibt genügend andere Orte dafür.

Nico Appelfeller: Eine neue kulturelle Idee für Coburg. Finde ich gut. Sie kostet die Stadt kein Geld (sondern bringt ihr vielleicht sogar welches) und ist meiner Meinung einen Versuch wert. Wenn das Gelände am Güterbahnhof fertig ist, wird der Stadtstrand dorthin umziehen, aber bis dahin sollte man sich mal auf eine neue Idee einlassen. Gerade in Zeiten in denen man sich hauptsächlich und ohne große Gefährdung nur im Freien treffen kann.

Michael Esterl: Kein Strand, einfach nur den einen schönen Rosengarten.

Sonja Reich: An der Itz fände ich es passender.

Toni Münster: Strand ohne Wasser. Nicht in unseren Rosengarten.

Ha Forkel: Bitte nicht.

Hans Steinfelder: Machen!

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Gleich die erste öffentliche Vorstellung der Pläne Mitte Mai im Bausenat hatte für Diskussionen gesorgt. Während das Grünflächenamt das Vorhaben der beiden Gastronomen Enrico Pizzato und Nima Khorsandi unterstützte, führten die Gegner eine mögliche Lärmbelastung von Anwohnern ins Feld. Am Montag dieser Woche hat bereits der Verwaltungssenat über das Vorhaben abgestimmt. Mit sechs zu drei Stimmen sprachen sich die Senatsmitglieder für die Umsetzung des "Stadtstrandes Light" aus und gaben dem Stadtrat damit eine Empfehlung ab. Abgeebbt sind die Diskussionen seitdem trotzdem nicht. Die Neue Presse wollte daher von Leser und Online-Nutzern wissen, was sie von der Idee halten. Bei einer nicht repräsentativen Umfrage auf der Internetseite www.np-coburg.de wurden bis Mittwochnachmittag (Stand 17 Uhr) 475 Stimmen abgegeben. Auf "Tolle Idee" entfielen 175 Stimmen (36,71 Prozent), auf "Bitte keinen Strand im Rosengarten" 278 Stimmen (58,65 Prozent). Und 22 Stimmen (4,64 Prozent) hatten keine Meinung.

Kontrovers diskutiert wurde der Stadtstrand auch auf der Facebook-Seite der Neuen Presse (siehe Infokasten ). Zwar sehen viele Kommentatoren im Rosengarten und konkret am Sintflutbrunnen den falschen Platz für solch ein gastronomisches Angebot und wollen dieses lieber an der Itz realisiert wissen. Vor dem Hintergrund, dass am Güterbahnhof aber gebaut wird, können sie mit einer solchen Übergangslösung leben.

Auch die Initiatoren selbst räumen immer wieder ein, dass die Itz am Areal Güterbahnhof alle Kriterien für einen Stadtstrand erfüllt, in den nächsten zwei bis vier Jahren ließe sich hier jedoch auf Grund der Bautätigkeit nichts in dieser Form verwirklichen. Der Bereich Rosengarten/Sintflutbrunnen ist in ihren Augen daher die beste temporäre Lösung, bis der Güterbahnhof startklar ist. Der Stadtstrand im Rosengarten soll täglich zwischen 11 und 22 Uhr geöffnet haben und Snacks sowie Getränke aller Art anbieten. Palmen, Sand und Liegestühle sollen das Angebot abrunden.

Die Gegner des Projekts - zu denen als Initiator des Bürgerbegehrens "Rettet den Rosengarten" auch Oberbürgermeister Dominik Sauerteig gehört - sehen in einer kommerziellen Nutzung hingegen Gefahr für die Erholungsoase Rosengarten. "Die Opferung weiterer Begrünung könnte zum Dosenöffner werden", hieß es in einer Stellungnahme.

Die beiden Coburger Gastronomen Enrico Pizzato und Nima Khorsandi hatten bereits im September 2019 eine erste Ideenskizze für einen Stadtstrand an dieser Stelle vorgelegt. Mitte Januar 2020 stellte die CSU/JC-Fraktion dann einen Antrag, wonach eine Machbarkeitsstudie für einen Biergarten im Hofgarten oder ein Stadtstrand am Goldbergsee, am Wolfgangsee oder am Palmenhaus im Rosengarten erarbeitet werden sollte.

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