Coburg Star für Baku: Shelly freut sich auf Montag

Von Christian Pack

Die Coburgerin Shelly Phillips wird Vierte bei der vierten Ausscheidungsshow zum Eurovision Song Contest. Die 20-Jährige freut sich auf den nächsten Auftritt am Montag - und hofft am Ende mindestens auf einen Platz unter den besten Drei.

 
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Köln/Coburg - Am frühen Morgen nach ihrem TV-Auftritt bei "Unser Star für Baku" klingt Shelly Phillips ausgeruht und voller Tatendrang. "Ich bin schon länger wach. Gleich geht´s wieder zur Probe", berichtet die 20-Jährige gut gelaunt. Die Coburgerin hat allen Grund, zufrieden zu sein: Bei der vierten Casting-Show schafft es die Sängerin als Viertplatzierte unter die besten sechs Kandidaten. Am Montag (20.15 Uhr, ProSieben) geht es mit der fünften Show des Grand-Prix-Vorentscheids weiter.

"Ziemlich geflashed" ist die junge Musikerin immer noch, wenn sie an die Sendung am vergangenen Donnerstag denkt. "Das war knüppelhart, aber auch irgendwie geil", erzählt die Coburgerin, die den TLC-Hit "Waterfalls" auf ihre typisch eigene Art performt hatte.

Dabei präsentiert sie Publikum und Jury einen ganz anderen Teil von Shelly Phillips. "Ich wollte zeigen: Es gibt auch diese Shelly", begründet die Musikerin das im Vergleich zu den anderen Sendungen etwas elegantere Outfit. Schwarze Jeans, weißes Hemd, roter Lippenstift - die Jury ist hin und weg. "Das war sexy. Du hast eine andere Seite von dir gezeigt", jubelt Jurypräsident Thomas D. Und Sängerin Alina Süggeler gibt der Coburgerin mit auf den Weg: "Ich freue mich auf alles, was da noch kommt."

Bis zur nächsten Sendung am Montag bleibt diesmal weit weniger Zeit, sich vorzubereiten. Das komplette Wochenende ist deshalb für Proben reserviert, ein Besuch in der Heimat ist momentan einfach nicht drin. "Ich bin jetzt schon etwas länger in Köln und im Moment schaut es ja so aus, als würde ich noch etwas bleiben dürfen. Ich freue mich aber auf jeden Fall wieder auf Coburg."

Meist abends holt die Schülerin, die im April Abitur machen will, den Unterrichtsstoff nach. "Meine Lehrer unterstützen mich super. Sie lassen mir die Aufgaben zukommen und haben mir gesagt, dass sie auf mich zählen", freut sich Phillips.

Ohnehin ist der 20-Jährigen, die seit vielen Jahren Klavier, Schlagzeug und Gitarre spielt, die Unterstützung aus der Heimat nicht entgangen. "Ich habe mitbekommen, dass in der Sonderbar bei jeder Sendung Shelly-Partys stattfinden. Und dass die Coburger feiern können, das weiß ich ja", erzählt sie mit einem Lachen.

Auch die Idee der türkisfarbenen T-Shirts mit dem "Go Shelly"-Aufdruck, die im "Toxic Toast" verkauft werden, findet sie toll. Der Besitzer des Ladens in der Steingasse, Michael Russek, hat das Shirt mit einem Freund entworfen. "Es ist in den letzten Tagen schon einige Male über den Ladentisch gegangen", berichtet er. Natürlich hat er Shelly vorher um Erlaubnis gefragt. "Sie war total begeistert", sagt Russek.

Dass es bei nur noch sechs verbliebenen Kandidaten immer schwieriger wird, weiterzukommen, ist Shelly bewusst. "Ich wollte auf einer großen Bühne stehen und das habe ich erreicht. Klar hoffe ich, es nach Baku zu schaffen. Aber wenn nicht, dann ist das eben so." Insgeheim wünscht sie sich, unter die letzten drei zu kommen. "Roman und Yana sind die Favoriten. Es wird schwierig, sie zu verdrängen. Aber wer weiß, wie sich alles noch entwickelt."

Sollte die Coburgerin vorher ausscheiden, geht für sie die Welt nicht unter. Bei ihrer Band "Kein Frühstück" seien schon diverse Anfragen eingegangen. Bis es aber soweit ist, will Phillips bei "Unser Star für Baku" alles geben. "Ich genieße jede Sekunde", sagt sie und verabschiedet sich in Richtung Proberaum. Was sie am Montag singt, bleibt, wie immer streng geheim.

Ich freue mich auf jeden Fall wieder auf Coburg.

Shelly Phillips


"Unser Star für Baku" - so geht es weiter

Aus den verbliebenen sechs Kandidaten gehen in den kommenden drei Sendungen die zwei Musiker hervor, die am 16. Februar im Ersten im Finale von "Unser Star für Baku" antreten. Hier wählen die Zuschauer zunächst den Song und anschließend den Star für Baku. Das Finale des Eurovision Song Contest 2012 zeigt Das Erste am Sonnabend,

26. Mai, um 21 Uhr live aus der aserbaidschanischen Hauptstadt.

Die nächsten Sendetermine:

5. Ausscheidungsshow: 6. Februar,

20.15 Uhr, ProSieben

Viertelfinale: 9. Februar, 20.15 Uhr,

Das Erste

Halbfinale: 13. Februar, 20.15 Uhr,

ProSieben

Finale: 16. Februar, 20.15 Uhr, Das

Erste

Die Quote des deutschen Grand-Prix-Vorentscheids rutscht indes immer weiter in den Keller. In der werberelevanten Zielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren schalteten am vergangenen Donnerstagabend auf ProSieben durchschnittlich nur 1,09 Millionen Zuschauer ein. Dies ist ein Marktanteil von 9,2 Prozent, wie ein Sendersprecher am Freitag sagte.

Das sind noch weniger als die durchschnittlich 1,29 Millionen Zuschauer, die sich die letzte ARD/ProSieben-Casting-Show am 26. Januar angesehen hatten.

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