Coburg/Kronach Startschuss für Studiengang "Autonomes Fahren"

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Stefan Gast ist für den neuen Studiengang verantwortlich. Foto: Hochschule Coburg

Die Hochschule Coburg will die Region mit einem neuen Studiengang in ein Kompetenzzentrum für Hochtechnologie machen. Nun hat die Frist zum Einschreiben begonnen.

 
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Coburg/Kronach - Straßen, Gleise und Felder voller selbstfahrender Autos, Züge und Traktoren klingen für viele Menschen vermutlich noch immer wie eine Idee aus einem Science-Fiction-Film - nicht aber für Professor Stefan Gast. Unter seiner Leitung hat die Hochschule Coburg nämlich den Masterstudiengang "Autonomes Fahren" ins Leben gerufen. Unterrichtet wird das Fach ab dem kommenden März 2021 auf dem Kronacher Lucas-Cranach-Campus. Die Einschreibungsfrist hat aber bereits am vergangenen Sonntag begonnen.

Für wen ist der Studiengang

Zulassungsvoraussetzung für das Studium ist ein abgeschlossenes technisches oder mathematisches Studium - zum Beispiel Physik, Automobiltechnik, Elektronik oder Maschinenbau.

Neben technischem Wissen werden den Studierenden im Studiengang auch wirtschaftswissenschaftliche, juristische und ethische Inhalte vermittelt.

Das Studium ist als Vollzeitstudium angelegt.

"Beim Thema des Autonomen Fahrens geht es nicht nur um die Zukunft des Personenindividualverkehrs", erklärt Gast. Das Thema sei auch eine Möglichkeit für viele personalintensive Branchen, um effizienter zu werden. Beispiele seien etwa die Landwirtschaft oder das Transportgewerbe. Außerdem werfe das Thema neben technischen Problemen auch zahlreiche wirtschaftliche, ethische sowie juristische Fragen auf, die es zu klären gelte. Im neuen Coburger Studiengang sollen die Studierenden sich mit all diesen Herausforderungen auseinandersetzen - und das sogar ganz besonders praxisnah.

"Mit dem Konzept für den neuen Studiengang wollen wir uns auch von dem bisherigen, meist seminargebundenen Studienkonzept verabschieden", berichtet der Hochschullehrer. Stattdessen wolle man das drei Semester andauernde Studium projektgebunden gestalten. Hierfür sollen sich die Studierenden eines Jahrgangs zu Beginn ihres Studiums ein Projekt zum Thema des "Autonomen Fahrens" aussuchen, dass sie im Anschluss gemeinsam Wirklichkeit werden lassen. Hierbei sollen von den Studierenden alle Blickwinkel bedacht werden, die auch in der Wirtschaft üblich seien, wenn ein neues Produkt entwickelt werde. "Es geht darum, im Team eine konzeptionelle Idee umzusetzen", betont Gast. Begleitet würden die Studierenden hierbei durch Dozenten der Hochschule und Experten lokaler Unternehmen, die ihnen je nach Phase des Projekts relevante Lehrinhalte vermittelten. "Das neue Konzept wird bestimmt auch für viele Lehrende eine ganz besondere Herausforderung", erklärt der Dozent. Auf klassische Vorlesungsinhalte in Seminarräumen solle nämlich im Studiengang "Autonomes Fahren" verzichtet werden.

Nach zwei Semestern Projektarbeit sollten die Studierenden dann ihr letztes Semester nutzen, um ihre Masterarbeit zu schreiben. "Die Kontakte, welche die Studierenden im Laufe ihres Studiums knüpfen, sollten es ihnen ermöglichen, bereits kurz nach dem Studium einen Arbeitsplatz zu finden", berichtet Gast. Idealerweise sei dieser dann bei einem der Projektpartner in der Region wie Brose oder Valeo. Denkbar sei aber auch, dass Studierende nach ihrem Abschluss ein Start-up gründeten und sich mit ihrem selbstentwickelten Projekt selbstständig machten. "Ziel des Studiengangs ist es, den Technologiestandort Oberfranken zu stärken", betont der Professor.

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