Vom Stadtrat wünsche sie sich, dass er in Sachen Steinweg durchgreife, sagt Erna Klappstein. "Die Kneipen sollten von 2 bis 6 Uhr dichtmachen müssen", appelliert sie an die Kommunalpolitiker, die Sperrzeit zu verlängern.
Das tut auch Eva Wiesner vom gleichnamigen Fotogeschäft. Mit der Kamera dokumentiert sie seit Jahren die Zustände und Sachbeschädigungen im Steinweg: "Urin an den Fassaden sowie Kot und Erbrochenes im Eingangsbereich der Geschäfte sind an der Tagesordnung." Ihr stinkt es gewaltig, dass sie jedes Wochenende die Hinterlassenschaften der Kneipengäste beseitigen muss.
Oftmals entdeckten die Wiesners auch Spuren in ihrem Wohn- und Geschäftshaus. "Wenn einer an die Wand gepinkelt hatte, lief das Rinnsal unter der Haustüre durch in den Flur. Deshalb haben wir eine Pinkelrinne mit direktem Kanalanschluss installiert", berichtet die Geschäftsfrau. "Ich habe nichts gegen Feiern in gewissem Rahmen. Aber der Steinweg ist in der Nacht ein rechtsfreier Raum." Lärmgrenzwerte Seite 10
Es ist doch kein Zustand, wenn man sich am Wochenende verbarrikadieren muss. Erna Klappstein, Steinweg-Bewohnerin
Wir kommen uns vor wie Ping-Pong-Bälle.