Neuses an den Eichen/Coburg Stiller Protest

Schwarz gekleidet und mit Masken: Die Mitglieder der Tierrechtsbewegung "Anoymous for the voiceless" in der Spitalgasse. Foto: Frank Wunderatsch

Sie reden nicht und stehen im Quadrat. Die Aktiven einer Tierrechtsbewegung werben für ein veganes Leben. Auch in der Coburger Spitalgasse ziehen sie am Wochenende die Blicke auf sich.

 
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Sie waren der Hingucker beim verkaufsoffenen Sonntag vergangenes Wochenende in Coburg. Mitten in der Spitalgasse hatten sie sich positioniert - in der Hand einen Flachbildfernseher auf dem Szenen aus der konventionellen Tierhaltung gezeigt wurden. Die Tierrechtsbewegung "Anonymous for the Voiceless" führt seit 2016 weltweite Aktionen , die sogenannten "Cubes" durch, um auf Massentierhaltung aufmerksam zu machen und für ein veganes Leben, also den Verzicht auf sämtliche tierische Produkte zu werben. Dabei stellen sich die schwarz gekleideten und maskierten Teilnehmer in einem Quadrat ("Cube of Truth") auf. Seit kurzem ist auch eine Gruppe in Coburg aktiv. Der Cube am vergangenen Sonntag war bereits der vierte seiner Art in der Vestestadt, verrät Juliane Schülke, eine der Organisatorinnen der Aktionen.

Sie ist durch die Facebook-Gruppe "Coburg vegan" auf "Anonymous for the voiceless" aufmerksam geworden. "In der Gruppe wurde auf die Aktionen in der Innenstadt hingewiesen", erinnert sie sich. Ein Mal im Monat machen die Tierschützer in der Spitalgasse auf ihr Anliegen aufmerksam. "Man führt mitunter sehr gute Gespräche", betont Juliane Schülke.

Die Gruppe geht dabei nach strengen Regeln vor. "Die Teilnehmer im Cube dürfen nicht reden. Auch nicht, wenn Sie angesprochen werden", erklärt sie. Dafür befinden sich am Rande der Aktion Gruppenmitglieder, die mit Passanten, die Interesse zeigen, das Gespräch suchen. Zwei bis drei Stunden dauern solche Aktionen, die friedlich und ruhig über die Bühne gehen. "Die Reaktionen der Menschen sind unterschiedlich, aber meistens positiv", betont Juliane Schülke. Grundsätzlich gehe es vorrangig darum, auf das Thema Tierschutz aufmerksam zu machen und auch von der veganen Lebensweise zu überzeugen

Während solche Cubes zum Beispiel in Nürnberg schon viele Menschen anziehen, steckt Coburg noch in den Kinderschuhen. "Wir stehen noch am Anfang", gibt Schülke zu. Die lokale Gruppe, die übers Internet und den Nachrichtendienst Whatsapp vernetzt ist, hat bisher zwischen 25 und 30 Mitgliedern.

Der nächste Cube findet am 2. November um die Mittagszeit wieder in der Spitalgasse statt. "Jeder ist eingeladen, sich bei uns zu informieren oder spontan mitzumachen", erklärt sie. Allerdings sei dafür schwarze Kleidung notwendig .

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