Spielt der Gesetzgeber mit, so könnte die Anlage bald erweitert werden. Die dazu notwendige Fläche hat sich die Energiegenossenschaft schon reserviert. "Vorerst erlaubt uns das Erneuerbare Energie-Gesetz nur 750 Kilowatt Leistung", so Gunsenheimer. Einen konkreten Wunsch gab der stellvertretende Landrat seinem Parteifreund von den Freien Wählern mit: Die Politik möge dafür sorgen, dass bei PV-Freiflächenanlagen zukünftig keine Ausgleichsmaßnahmen mehr notwendig werden. Gunsenheimer: "Auch ohne unser Zutun ist die Fläche rund um die Module ein Traum an Ökologie und würde selber als Ausgleichsfläche taugen." Da brauche es nicht noch mehr Flächen, die der Landwirtschaft entzogen würden.
"Jetzt zu sagen, dass jede PV-Anlage keine Ausgleichsfläche braucht, wäre falsch", entgegnete Glauber. Nicht überall sei Flurdiversität gegeben. Doch auch er wolle "mehr Dynamik in die Thematik Erneuerbare Energien" bringen, versprach der Minister, immerhin sei Bayern "mit Sonne gesegnet".
Sein Wunsch: Jeder Bauherr sollte verpflichtet werden, auf seinem Neubau eine PV-Anlage zu errichten und einen Speicher in den Keller zu stellen. Die Kosten hätten sich in weniger als zehn Jahren amortisiert. Auch wenn das Speichermedium noch eine "Herkulesaufgabe" darstellt, zeigte sich Glauber überzeugt: "Die Stromwende ist technisch durchorganisiert und machbar."
Nach Errichtung einer 84-KW Anlage auf dem Dach des Coburger Gymnasiums Ernestinum im Jahr 2016 ist der neue Solarpark das zweite Projekt der Energiegenossenschaft. Derzeit werden Standorte für weitere Freiflächen-PV-Anlagen gesucht, vorrangig ebenfalls in alten Gewerbegebieten. Einer weiteren Anlage in Weitramsdorf hatte der Bauausschuss vor kurzem eine Absage erteilt. "Ich bitte die Gemeinde mit Blick in die Zukunft mehr dieser Anlagen möglich zu machen", wandte sich Gunsenheimer daher an Bürgermeister Andreas Carl (DGN). Immerhin produziere die Genossenschaft nicht-industriell Strom und werde in Weitramsdorf Steuern zahlen, wie andere Gewerbetreibende auch.
Dem Weidacher Solarpark hätten die Verwaltung unter seinem Vorgänger Wolfgang Bauersachs sowie das Landratsamt Coburg in kürzester Zeit den Weg frei gemacht. "Es ist ja nicht so, dass jeder bei einem Solarpark gleich Hurra schreit", wandte Carl ein, auch wenn Anlagen unter Beteiligung der Bürger "natürlich besser zu begründen seien".