Coburg Überraschender Sanierungsfall

Mathias Mathes

Eigentlich wollte man in Watzendorf und Gossenberg nur zwei Straßen erneuern. Nun aber steht die Gemeinde unter Zugzwang.

 
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Großheirath - Die Gemeinde Großheirath wird in den Ortsteilen Rossach, Gossenberg und Watzendorf in die Erneuerung von Wasserleitungen und Abwasserkanälen investieren. Dies beschloss der Gemeinderat bei seiner Sitzung am Mittwochabend.

Wie Bürgermeister Udo Siegel erklärte, hatte sich der Gemeinderat bereits im Juni für die Sanierung der Seßlacher Straße in Watzendorf und des Froschwegs in Gossenberg ausgesprochen. Jetzt gebe es eine neue Situation. "Eine Kamerabefahrung hat in beiden Straßen starke Schäden am Regenkanal ans Licht gebracht." Werde das Kanalnetz saniert, könne es nicht bei der geplanten Deckschicht bleiben. Vielmehr müsste zusätzlich die Tragschicht beider Straßen erneuert werden. Keine Frage, dass sich damit die Kosten erhöhen. Die geschätzten Kosten für die Seßlacher Straße belaufen sich nach aktuellem Stand auf rund 160 000 Euro, die für den Froschweg auf etwa 200 000 Euro. Im Gemeinderat war man sich einig, dass an einer Komplettsanierung kein Weg vorbei führe. Nacheinander sollen jetzt die Bauvorhaben zunächst in Watzendorf und dann in Gossenberg ausgeschrieben werden.

In den Straßen Mittelweg und Hirtenberg in Rossach war die Gemeinde zunächst von einer Sanierung der Wasserleitung ausgegangen. Doch hier stellte sich ebenfalls heraus, dass die Kanäle erneuerungsbedürftig sind. Somit ist auch in diesem Fall eine Komplettsanierung der Straßen erforderlich. Für die Wasserleitung hat die Gemeinde bereits die Zusage auf Fördermittel. Für den Kanal sollen diese noch beantragt werden. Der Gemeinderat beschloss, möglichst im nächsten Jahr mit der Sanierung zu beginnen.

Finanziell steht die Gemeinde auf einem soliden Fundament. "Wir sind gut gerüstet", meinte der Bürgermeister mit Blick auf die von Kämmerer Marco Rothämel vorgestellte Bilanz 2019. Demnach ist die Gemeinde schuldenfrei. In der Rücklage befinden sich rund 2,8 Millionen Euro. Rund 2,4 Millionen Euro konnte man 2019 investieren.

Nach den Worten von Bürgermeister Siegel steht die Dorferneuerung in Rossach vor dem Abschluss. Jetzt soll Großheirath an der Reihe sein. Der Gemeinderat stimmte zu, beim Amt für ländliche Entwicklung das entsprechende Verfahren zu beantragen. Siegel wies darauf hin, dass eine Erneuerung und Verschönerung eines Ortes ohne möglichst breite Beteiligung nicht funktioniere. "Wir brauchen die Ideen und Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger."

Einmütige Zustimmung fanden auch zwei Anträge der Fraktion CSU/Bürgerblock. Demnach sollen in allen Ortsteilen Wlan-Hotspots eingerichtet werden. Diese könnten an zentralen Punkten wie Feuerwehrgeräte- oder Gemeindehäusern entstehen. Zum anderen ist aus Sicht der Fraktion eine Verbesserung der Mobilfunkabdeckung notwendig. Dafür brauche es weitere Mobilfunkmasten, so Siegel. Mögliche Standorte soll der Bauausschuss ermitteln.

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