Beim Besuch des evangelischen Gemeindezentrums erlebten die Ausschussmitglieder eine Überraschung. Pfarrer Heinrich Arnold stellte die dortige Situation vor. Das 1974 erstellte Gebäude sei aufgrund der Tatsache, dass es zu wenige Gemeindemitglieder gibt, laut Landeskirche in der jetzigen Form zu groß und so nicht mehr möglich. Wie Arnold weiter ausführte, sei dieses Thema im Dekanatsbezirk bereits ausführlich diskutiert worden. Das Dekanat Coburg habe bei Vorgesprächen mit Vertretern der Salvatorgemeinde mitgeteilt, dass die Immobilie als "kurzfristig aufzugeben" eingestuft worden sei. Eine finanzielle Beteiligung durch die Landeskirche sei daher in der jetzigen Form nicht mehr möglich. Im Kirchenvorstands, so der Pfarrer, habe man deshalb nach Alternativen gesucht.
Variante 1: Veräußerung des Gemeindezentrums. Die weitere Gestaltung (Umnutzung, Abriss oder auch Ersatzbau) obliegt dann dem Käufer. In diesem Fall müsste die Sankt-Salvator-Kirche umgestaltet werden, damit sie auch für gemeindliche Veranstaltungen nutzbar wäre.
Variante 2: Doppelte oder getrennte Nutzung des Zentrums. Die Räume im Erdgeschoss würden weiter von der Kirchengemeinde genutzt; die darüber liegenden Etagen von der Kommune als Bürger- oder Vereinshaus. Hierbei könnte eine Eigentumsteilung vorgenommen werden. Bei kompletter Übernahme durch die Kommune könnte sich die Kirchengemeinde gegen Entgelt einmieten.
Variante 3: keine Teilung, Teil- oder Vollabriss. Rein statisch wäre es möglich, das Erdgeschoss zu belassen und die Etagen zwei bis fünf abzubrechen. Die massive Stahlbetondecke, der Boden des zweiten Geschosses, könnte für andere Zwecke wie Parkplätze genutzt werden.
Die Salvatorgemeinde tendiert zur zweiten Lösung. Wichtig sei jedoch, dass sich kirchliche wie politische Gemeinde entsprechend abstimmten. Nach einem ersten Gespräch der beiden Parteien am Dienstag, 22. September, wird das Thema bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 24. September, auf der Tagesordnung stehen.