Coburg Untersiemauer Kreisel kommt teurer

Christoph Scheppe
Eine runde Sache: Der Kreisel am Ortsrand von Untersiemau ist seit Oktober vergangenen Jahres in Betrieb. Änderungen bei der Förderung sowie unvorhersehbare Untergrund-Probleme haben das Projekt verteuert. Foto: Christoph Scheppe

Geringere Zuschüsse und Baugrund-Probleme lassen den Kostenanteil des Landkreises steigen. Start für den Wiesenfelder Süd-Kreisel ist 2021.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Coburg - Wer ein Haus errichtet oder umgebaut hat, kennt die Situation: In den seltensten Fällen lassen sich die Kosten exakt kalkulieren. Das ist beim Straßenbau nicht anders. Jüngstes Beispiel dafür ist der Kreisverkehrsplatz an der Untersiemauer Netto-Kreuzung. Statt der eingeplanten 1,2 Millionen Euro erhöht sich der Anteil des Landkreises auf 1,45 Millionen Euro.

Die Steigerung begründete Tiefbau-Fachbereichsleiter Jürgen Alt bei der Bauausschuss-Sitzung am Donnerstag mit Änderungen bei der Förderung, höheren Preisen und unvorhersehbarem Mehraufwand bei der Bauausführung. Aktuell sei von einer 15-prozentigen (144 000 Euro) Zuschuss-Reduzierung auszugehen. Zudem habe es Mehrkosten (100 000 Euro) durch den teilweise bis in tiefere Schichten nicht tragfähigen Boden gegeben. Aktuell sei für den Eigenanteil eine Förderung in Höhe von 820 000 Euro zu erwarten, so dass sich die tatsächlichen Kosten des Landkreises auf 630 000 belaufen, führte Alt aus. Ohne Diskussion bewilligte der Ausschuss einstimmig die Aufstockung des Eigenanteils.

Geringere Zuschüsse fließen auch beim Ausbau der Ortsdurchfahrt Bad Rodach Richtung Heldritt. Um das (Förder-)Loch zu stopfen, muss der Landkreis rund 250 000 Euro zusätzlich aufbringen, die der Ausschuss ohne Gegenstimme absegnete. Damit erhöht sich der Anteil auf maximal 721 000 Euro. Maximal deshalb, weil sich "erhebliche Einsparungen" ergeben können, verwies Jürgen Alt auf die noch nicht ganz abgeschlossene Ausschreibung. Das bisher günstigste Angebot liege 17 Prozent unter der Kostenberechnung.

Ebenfalls keine Bedenken hatte das Gremium, Landrat Sebastian Straubel zu ermächtigen, die zum Bau des Kreisels Wiesenfeld-Süd erforderliche Kreuzungsvereinbarung zu unterzeichnen. Das Projekt ist als Gemeinschaftsaufgabe von Freistatt Bayern und Landkreis Coburg einerseits Teil des Ausbaus der Kreisstraße CO 4, andererseits tangiert es auf Höhe des Leuwico-Werks die Verlegung der Staatsstraße 2205. Nach jetzigem Stand muss sich der Landkreis mit 210 000 Euro daran beteiligen, die - so die Hoffnung der Verwaltung - mit bis zu 80 Prozent gefördert werden.

Überdies sieht der mittelfristige Investitionsplan zahlreiche Neubau- und Sanierungsmaßnahmen in den nächsten Jahren vor. Einige davon, beispielsweise die neue Brücke über die Nerde (Meeder) oder der Kreisel vor dem Hattersdorfer Tor (Seßlach), sind bereits begonnen, andere hingegen noch in der Warteschleife. Zu Letzteren gehört unter anderem der Ausbau am Stiefvater. Wegen hoher Kosten und Probleme beim Grunderwerb wurden die bereits erstellten Planungen mit Kriechspur und größeren Kurvenradien ebenso verworfen wie die wirtschaftlich nicht vertretbare Tunnellösung. Weil sich der Zustand der Kreisstraße zunehmend verschlechtere, bestehe dringender Handlungsbedarf, erläuterte Jürgen Alt. Ein Planungsbüro bereite aktuell eine Studie für den Ausbau im Bestand vor. In welchem Umfang der erfolge könne, hänge von der Förderhöhe ab.

Bilder