Coburg Wildschutz mit Lücken?

Auf Höhe der Abfahrt Haarbrücken ist der Wildschutzzaun zwischen Bundesstraße und Gemeindeverbindungsstraße installiert. Foto: Peter Tischer

Die Platzierung des Zauns an der B4 zwischen Rödental und Haarbrücken wirft Fragen auf. Stadtrat Weyh hätte sich einen anderen Verlauf gewünscht.

 
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Haarbrücken - Es ist kein schöner Anblick, der sich Autofahrern auf der B4 zwischen Rödental und Haarbrücken bietet. Ein Reh liegt tot am Straßenrand, dort wo es gar nicht mehr hingelangen sollte, nämlich zwischen den beiden nagelneuen Wildschutzzäunen. Die Polizei rät daher den Autofahrern, auch bei einem Wildzaun am Straßenrand dennoch "nicht blind auf dessen Wirksamkeit zu vertrauen".

Freilich: Nach dem Aufstellen der Zäune geht die Unfallhäufigkeit zurück. Doch bei Haarbrücken gibt es in Sachen Positionierung des Wildschutzzauns Diskussionsbedarf. So fragte der Neustadter Stadtrat Michael Weyh nach, warum er zwischen Bundesstraße und Gemeindeverbindungsstraße aufgestellt wurde. Seiner Meinung nach wäre es besser gewesen, beide Straßen innerhalb des Wildschutzzauns zu haben.

Wie das Bauamt Bamberg nun auf NP- Nachfrage mitteilte, würden Wildschutzzäune eigentlich nur an Autobahnen aufgestellt. "Dass wir hier an der Bundesstraße auch einen Wildschutzzaun aufstellen ließen, ist der Tatsache geschuldet, dass es sich um den 2+1-Querschnitt der Bundesstraße handelt", so Roland Daum, Projektleiter des B4-Ausbaus. Es sei laut Daum eine Kann-Bestimmung, die hier vor allem aufgrund des hohen Wildwechsels zum Tragen kam.

Die Gemeindeverbindungsstraße sei nicht innerhalb des Zauns integriert worden, weil zum einen die dortige Höchstgeschwindigkeit auf 70 begrenzt ist und die Straße zudem zahlreiche Einmündungen aufweist, die man mit aufwendigen Toren hätten sichern müssen. Also heißt es für die Kraftfahrer auch dort weiterhin aufgepasst, gerade jetzt in der herbstlichen Dämmerung, um sich nicht selbst sowie Reh, Hase und Fuchs zu gefährden. pet

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