Bis heute weiß Sporniak, die in ihrer Freizeit für den Notdienst des Coburger Tierheims ( siehe Infokasten ) arbeitet, nicht, wer ihren Cooper umgebracht hat. "Nachbarn haben vier bis fünf Schüsse im Ort gehört", meint sie. Sie erfährt von Anwohnern, dass bereits mehrere Tiere in der Nachbarschaft erschossen worden seien. Dies bei der Polizei anzuzeigen hat sich bisher niemand getraut. Sporniak hingegen wollte den Tod ihres Coopers nicht einfach so hinnehmen. Sie setzte eine Belohnung von 500 Euro aus und erstattete Anzeige bei der Polizei.
"Wir ermitteln derzeit gegen unbekannt", erklärt Stefan Probst, der Pressesprecher der Polizeiinspektion Coburg. Da die Ermittlungen noch liefen, dürfe er sich nicht zu diesen äußern. Hinweise hätten seine Kollegen noch nicht erhalten, und auch Zeugen hätten sich bisher nicht gemeldet. Trotz der brutalen Tat erwarte den Täter aber lediglich eine geringe Strafe: "Rechtlich wird das Verletzen und Töten von Tieren als Sachbeschädigung gehandhabt." Zwar habe der mutmaßliche Täter zudem gegen das Tierschutzgesetz verstoßen, dennoch müsse er wohl nur mit einer Geldstrafe rechnen, fügt er an.
Sporniak versteht das nicht: "Für den Mord an einem Tier ist eine solche Strafe zu mild." Man könne eine Katze nicht wie einen Gegenstand behandeln, meint sie. Außerdem gibt Sporniak zu bedenken: "Es hätte auch ein Kind verletzt oder getötet werden können. Dann wäre der Aufschrei größer gewesen."
Von Cooper ist Angie Sporniak nur die Erinnerung geblieben. Diese holt sie immer dann ein, wenn sie ihren Garten betritt. Unter der grünen Wiese neben ihrem Haus ruht Cooper. Das Grab tröstet die trauernde Katzenbesitzerin aber kaum. Doch kurz nach Coopers Tod belebt ein anderer Vierbeiner das Anwesen. Seit Kurzem tobt das elf Wochen alte Kätzchen Groot im Garten herum. "Wir haben ihn wie Cooper aus dem Tierheim geholt", erklärt Sporniak. Honk sei seit dem Tod seines besten Freundes in eine Depression verfallen, habe meist geschlafen, kaum noch gefressen oder gespielt. Seitdem sie Groot in die Familie geholt habe, sagt seine Besitzerin, sei Honk wieder viel fröhlicher
Sporniak hat wenig Hoffnung, dass der Täter jemals gefasst wird. Einen Wunsch hat sie aber: "Ich möchte nicht, dass jemand anderem jemals etwas so Schlimmes passiert."