Berlin Berlinale 2020: Erste Preise vergeben

Preis der Ökumenischen Jury, Gilde-Filmpreis oder Publikumspreis: Auf der Berlinale gibt es viele Auszeichnungen zu gewinnen. Jetzt stehen die ersten Preisträger fest.

 
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Auf der 70. Berlinale haben vor den Entscheidungen über Goldenen und Silberne Bären favorisierte Filme Preise von Nebenjurys abräumen können.

Der Episodenfilm «Es gibt kein Böses» des iranischen Regisseurs Mohammed Rassulof um die Verzweiflung von Menschen, die Todesstrafen exekutieren müssen, sicherte sich sowohl einen Preis der Ökumenischen Jury als auch den Gilde-Filmpreis der Kinobetreiber.

Den Publikumspreis der «Berliner Morgenpost» erhielt «Effacer l'historique» («Delete history»), in dem Benoît Delépine und Gustave Kervern humorvoll von drei Underdogs im Kampf gegen die Allmacht von Internet und Konsumterror erzählen.

Die Berlinale-Chefs Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian freuten sich zur Preisverleihung, das Festival und die rund 340 gezeigten Filme hätten sehr wichtige Themen aufgegriffen. Präsentiert worden seien Filme, die versuchten, etwas zu erzählen über die Welt, in der wir leben. Die Filme hätten in Bereiche geführt, in denen es schwierig sei zu leben und zu filmen. Im Zentrum der Produktionen hätten nicht Helden gestanden, sondern Menschen mit ihren Fehlern.

Den Filmpreis der deutschen Sektion von Amnesty International bekam «Welcome to Chechnya», der sich auch den Berlinale-Publikumspreis sicherte. In dem Dokumentarfilm thematisiert David France die Homophobie in der russischen Teilrepublik Tschetschenien.

Weitere Preise der Ökumenischen Jury erhielten «Seishin 0» («Zero») von Kazuhiro Soda, der das Leben des Psychiaters Masatomo Yamamoto dokumentiert, die Schweizerin von Susanne Regina Meures für «Saudi Runaway» über das Leben einer jungen Frau, die ihre Flucht aus Saudi-Arabien plant, und «Otac» («Father») von Srdan Golubovic über den Kampf eines serbischen Vaters um seine Kinder. Dieser Film sicherte sich den zweiten Berlinale-Publikumspreis.

Der neue Preis AG Kino Gilde 14plus ging an «Jumbo» von Zoé Wittock über die Liebe einer jungen Frau zu einem Fahrgeschäft in einem Vergnügungspark. Der Internationalen Verband der Filmkunsttheater Cicae zeichnete «Digger» von Georgis Grigorakis aus, der einen Vater-Sohn-Konflikt thematisiert, sowie Song Fang für ihren Film «Ping jing» («The Calming») über das Leben einer Chinesin nach ihrer Trennung. Den Preis des «Tagesspiegel» konnte sich Alex Piperno aus Uruguay sichern, der in «Chico ventana también quisiera tener un submarino» («Window Boy Would Also Like to Have a Submarine») Geschichten zu einem filmischen Labyrinth verbindet.

Am Freitagabend wurde zum 34. Mal der Teddy Award im Rahmen der Berlinale vergeben. Als bester Spielfilm wurde «Futur Drei» von Faraz Shariat ausgezeichnet, der sich mit dem Leben junger Migranten zwischen Integration und Party befasst.

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