München - Ganz klein kommt er daher, der große Polt. Zwar wird der Kabarettist, Filmemacher und Autor zu seinem 75. Geburtstag mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Fernsehpreises ausgezeichnet. Doch das schönste Geburtstagsgeschenk hat er sich und seinen Anhängern selbst gemacht: ein Konversationslexikon im Westentaschenformat. Von A wie Abstimmungsgesäße für "hoch dotierte Parlamentarier" bis Z wie Zwetschgenmanderl für "kleiner, mickriger Kerl" schreibt Polt darin gegen die "Begriffsvermummung" unserer Zeit an, wie er es im Vorwort nennt. Und er will den Leser dazu ermuntern, es ihm nachzumachen und "ins Fettnäpfchen zu treten sowie sein eigenes Schmähpotenzial zu erweitern". Interviews mag er nicht. Lieber steht er abends auf der Bühne, oft mit den drei Well-Brüdern Michael, Karli und Christoph ("Stofferl") von der Musiker-Großfamilie, die in verschiedenen Besetzungen seit Jahrzehnten für Furore sorgt. Bei Auftritten wie vor wenigen Tagen in der Bayerischen Vertretung in Brüssel begeistern Polt und Co. das Publikum.