Hamburg - Als er von 1935 bis 1952 mit seiner Familie in Deutschland lebte, seien ihm neben dem Grauen des Zweiten Weltkriegs vor allem die Dunkelheit und Traurigkeit des Landes in Erinnerung geblieben, sagte der 86-Jährige der Zeitschrift «Happinez»: «Vielleicht sind meine lustigen, farbenfrohen Figuren, all meine Marienkäfer, Spinnen, Bären und Hähne entstanden, um diese dunklen Erinnerungen zu übertünchen?» Die Sehnsucht nach Amerika und die Erinnerungen an die Heimat hätten ihn damals sehr belastet.
Während eines Ferienaufenthalts im Schwarzwald habe der damals Zehnjährige erkannt, dass der christliche Glaube die Menschen nicht nur vereint, sondern auch spaltet. Als Protestant habe er damals nicht mit einem katholischen Mädchen spielen dürfen, erinnert er sich. Aus diesem Erlebnis habe er eine Lehre gezogen: «Meine Religion, das wurden schließlich die Farben, das Licht. Das Vergnügen, wenn ich male - das schenkt mir bis heute tiefen inneren Frieden.» Von der «Raupe Nimmersatt» wurden weltweit 36 Millionen Bücher verkauft.