Erlangen - Wenige Wochen vor der Frankfurter Buchmesse ist Erlangen Treffpunkt der deutschen Literatenszene. Zum Erlanger Poetenfest (23. bis 26. August) haben sich nach Angaben der Veranstalter mehr als 80 Schriftsteller, Kritiker und Publizisten angesagt. Viele wollen dort ihre für diesen Herbst geplanten Neuerscheinungen vorstellen.

Bereits heute Abend wollen unter anderem Tanja Dückers, Nora Gomringer, Uwe Kolbe, Reiner Kunze und Bernhard Wunderlich über das Gedicht und dessen Rolle in der Literatur diskutieren. Am Freitag wird Uwe Timm ("Die Entdeckung der Currywurst") sich und seine Arbeit im Autorenporträt im Markgrafentheater vorstellen.

Bei der Veranstaltung "Autorenporträt international" präsentiert am Samstag die britische Schriftstellerin A. L. Kennedy ihr druckfrisches Werk "Das blaue Buch". Anschließend diskutiert sie mit Sigrid Loeffler.

Daneben wollen drei Dutzend weitere Literaten aus ihren Neuerscheinungen lesen, darunter Gerhard Seyfried, Olga Martynova und Marcel Beyer. Auch die Autoren Stephan Thome und Dea Loher präsentieren ihre neuen Werke. Beide wurden für den Deutschen Buchpreis zur Frankfurter Buchmesse nominiert.

Politik am Rande

Im Vergleich zum Vorjahr wird die Politik auf dem viertägigen Poetenfest diesmal eine wesentlich kleinere Rolle spielen. In Diskussionsrunden geht es zwar um die Folgen der Euro-Schuldenkrise - und in der traditionellen Sonntagsmatinee mit Literat Roland Roth und dem Journalist Christoph Schwennicke um die Frage "Wer hat die Macht im Staat?". Ein weiteres Forum widmet sich der aktuellen Urheberrechtsdebatte. Eine Ausstellung am Rande des Poetenfestes zeigt außerdem Installationen des Künstlers Thomas Lochner.

Eine heftige Debatte wie 2011 um das Sponsoring des in Erlangen ansässigen Atomkonzerns Areva ist eher unwahrscheinlich. Der Kulturausschuss des Erlanger Stadtrates hatte beschlossen, das Sponsoring zunächst fortzusetzen. Dieses war im vergangenen Jahr von einigen Literaten scharf kritisiert worden.