Coburg - In ihren Geschichten kämpfen Armeen wilder Geschöpfe in grausamen Schlachten um die Macht in ihren Welten, treffen Schottlandreisende auf eine Kriegerin aus uralten Zeiten, und der Staffelberg wird als Keltenstadt "Menosgada" zum Schauplatz eines Kampfes gegen einen seelenlosen Feind. Gleich drei fränkische Fantasy-Autoren lasen in der Stadtbücherei aus ihren aktuellen Werken vor und entführten ihre Zuhörer in eine Welt aus Fantasiewesen, historischen Orten und mittelalterlichen Szenen.

Recherche über Staffelberg

Autor Werner Karl startete den abendlichen Lese-Marathon mit der Vorstellung seines Buches "Menosgada". Hauptschauplatz der Geschichte, die um das Jahr 54 vor Chr. spielt, ist der in der Region bekannte Staffelberg, auf dem sich die befestigte Keltenstadt "Menosgada" befindet. Im Mittelpunkt stehen die Fürstin Brianna, ihre Tochter Kyla und der Germane Arwed, der vorgibt, ein Bernsteinhändler zu sein. Alle Protagonisten verbindet ein gemeinsames Schicksal, denn als der grausame Seelenfresser erwacht, entspannt sich ein Kampf um Leben und Tod zwischen Druiden, Kelten, Germanen und magischen Wesen. Der gebürtige Nürnberger Werner Karl, der als Autor mit seiner Familie im Itzgrund lebt, hat für seinen Roman viel recherchiert. Wie sahen die Waffen, Häuser oder Bekleidung der Kelten aus? Auch die verwendeten Namen der Hauptfiguren seien alle keltischer Herkunft, versichert er. "Menosgada" soll laut des griechischen Historikers Ptolemäus tatsächlich eine Keltensiedlung auf dem fränkischen Staffelberg gewesen sein, historisch belegt ist das aber nicht. Der Name setzt sich zusammen aus dem lateinischen Wort "Menos" für den Fluss Main und dem Wort "gada" für befestigte Stellung oder Siedlung. "Jeder Geschichte liegen Fakten zugrunde, damit sie, trotz Fantasyansatz, nicht unglaubwürdig wird und logisch bleibt. Ich war fasziniert von der Vermutung, dass die Germanen für das Ende von Menosgada verantwortlich sein könnten", erklärte Werner Karl, dem manchmal schon eine Sage, ein Lied oder ein Radiobericht ausreichen, um seine Ideen voranzubringen und ein neues Kapitel zu schreiben.

Sagenreiche Highlands

Auch Stephan Lössl aus dem Landkreis Forchheim spielt in seinem Roman "Feuer von Erenor" mit dem Wechsel aus realen Orten und mythischen, fantastischen Begebenheiten. Er entführt seine Leser nach Schottland, wo die beiden Jugendlichen Alexander und Anna auf einer Wanderung der geheimnisvollen Askaya begegnen. Aus Abenteuerlust begleiten sie die unheimliche Kriegerin auf ihrer Suche nach gestohlenen Stundengläsern, mit deren Hilfe sie ihre Parallelwelt Esmarillion zu retten versucht. Die Drei begeben sich auf eine Reise, die von den sagenreichen Highlands, der wildromantischen Isle of Skye und dem Fantasy-Universum Askayas erzählt. Stephan Lössl entdeckte schon als Kind seine Begeisterung für fantastische Literatur. Heute schreibt er selbst Romane und arbeitet zusätzlich als Verkaufsleiter in einem Unternehmen und als Lehrer für Tai-Chi-Chuan und Qi-Gong.

Ideen aus der Badewanne

Autor Henning Mützlitz aus Herzogenaurach arbeitet projektbezogen auch als freier Journalist für verschiedene Zeitschriften. Die besten Einfälle für seine Romane habe er in der Badewanne, gestand der studierte Politikwissenschaftler lachend. Sein Buch "Wächter der letzten Pforte" ist ein sogenannter High Fantasy-Roman und spielt komplett in einer eigenständigen Welt. Die darin vorkommende Flora, Fauna, Geschichte, Religion und teilweise auch die Sprache ist vom Autor frei erfunden. Manchmal erinnern kulturelle und gesellschaftliche Inhalte an das Mittelalter in Europa. So gehört der Knappe Liocas zu den Protagonisten, der die Kriegerin Moriana am Schauplatz einer Katastrophe vor dem Tode bewahrt. Auf dem Schlachtfeld hat eine unbekannte Macht die Heere der Allianz von Valdora und der wilden Tequari vernichtet. Gemeinsam versuchen die Todfeinde herauszufinden, was geschehen ist.