Freiburg - Der 75-Jährige gehöre zu den großen und prägenden Künstlern des deutschen Theaters, teilten die Organisatoren am Dienstag mit. Er erhält die Auszeichnung bei einer Gala am 5. November in Freiburg.

Neben dem Preis für das Lebenswerk werden Auszeichnungen in acht Kategorien vergeben. Nominiert sind unter anderem Frank Castorf in der Kategorie Regie Schauspiel («Die Brüder Karamasow», Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin) und Edgar Selge als Darsteller Schauspiel («Unterwerfung», Deutsches Schauspielhaus, Hamburg). In der Kategorie Regie Musiktheater gehört Peter Konwitschny («La Juive», Nationaltheater Mannheim) zu den Nominierten.

Die Auszeichnung geht an Kulturschaffende, deren Arbeit wegweisend für das deutsche Theater ist. Sie wird von der Kulturstiftung der Länder, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, dem Deutschen Bühnenverein und einem jährlich wechselnden Bundesland vergeben.

Im Deutschlandradio Kultur sagte Hans Neuenfels am 25. Juli in einem Interview der Journalistin mit Liane von Billerbeck: Bayreuth löse sich, wenn es so weitergehe, auf die Dauer in seiner Bedeutung auf. Neuenfels sprach im Zusammenhang mit der Festspielleitung von "Unfähigkeit", "Präpotenz" und "Privatismen". Das sei schade für einen "so kostbaren Ort wie Bayreuth". Besonders griff er die Festpiel-Leiterin Katharina Wagner an: Sie schaffe es scheinbar nicht, Bayreuth auf dem Niveau zu halten, das man erwarten müsse. Es gebe inzwischen viele Wagner-Aufführungen an anderen Orten, die besser seien als die in Bayreuth.

Darüber, dass der Dirigent Andriss Nelsons in diesem Jahr mitten in den Proben und wenige Wochen vor der „Parsifal“-Premiere Bayreuth verlassen hatte, sagte Hans Neuenfels weiter: „Das ist kein Kratzer im Lack, das ist ja eine Anhäufung. Wenn Sie die ganzen letzten Jahre betrachten, ist das ja eine Anhäufung von Missfällen und von Äußerungen um die Personen herum, die den Kern einer Sache nicht mehr treffen. Es gibt ja keine künstlerischen Visionen oder Sensationen mehr, die aus der Sache selbst entstehen. Dafür ist natürlich Bayreuth angetreten, und das ist ja auch der Sinn dieses Ortes, überhaupt der Festspiele. Das erlebt man ja auch zum Teil in Salzburg noch, dass das Aufführungen sind, die glühen, die etwas bedeuten, die etwas mehr sind als Gang und Gäbe.“