Coburg Neuer Teilnehmer-Rekord

Christine Wagner

Zur Matinee "Jugend spielt für Jugend" können die Veranstalter 250 Mitwirkende begrüßen. Neben Solisten treten bei der 48. Auflage auch zahlreiche Instrumental- und Tanzensembles auf.

 
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Coburg - Auch in seiner 48. Auflage hat das Format "Jugend spielt für Jugend" nichts von seiner Attraktivität eingebüßt: im Gegenteil. Am Sonntag Vormittag wurde mit 250 Mitwirkenden ein neuer Teilnehmer-Rekord im Coburger Landestheater aufgestellt. Instrumentaldarbietungen - solistisch und in unterschiedlichen Ensembles -, Gesang und Tanz wechselten sich durchaus unterhaltsam ab. Für die abwechslungsreiche Programmgestaltung zeichneten Gerhard Deutschmann und Dr. Kerstin Lindenlaub verantwortlich. Nicht nur bei ihnen bedankte sich eingangs Klaus Anderlik, der dem Amt für Schulen, Kultur und Bildung vorsteht, sondern auch bei allen Mitwirkenden, dem Landestheater sowie dem Moderator Christian Limpert, der bereits zum 15. Mal gekonnt und charmant durch die Zwei-Stunden-Show führte.

Ein Programmschwerpunkt lag in diesem Jahr auf mehrköpfigen Ensembles und so eröffnete denn auch das Sinfonische Blasorchester (Leitung Marco Plitzner) des Gymnasiums Albertinum schmissig die Matinee im erstaunlicherweise nicht völlig ausverkauften Landestheater. Mit zwei weiteren Instrumentalgruppen überzeugte das Albertinum im weiteren Verlauf ebenso: Das Saxofon-ensemble unterhielt mit der unverwüstlichen "Pink Panther"-Filmmusik, und das Klarinettenquartett (beide leitet Ninette Soyez-Plitzner) intonierte sicher und geschmackvoll eine "Caprice". Das Blockflötenensemble der Musikschule Coburg (Leitung Melitta Franzke) zeigte die ganze erstaunliche Bandbreite dieser Holzblasinstrumente auf. Am Ende des zweistündigen Programms präsentierte sich schließlich noch der Chor der Realschule Coburg I (Leitung Florian Hintsche) mit "Love yourself".

Ebenfalls stark vertreten waren die Coburger Tanzschulen, die mit ihren Kindern und Jugendlichen die unterschiedlichsten Choreografien einstudiert hatten. Die Bandbreite reichte von kleinen, temperamentvollen Pippi Langstrumpfs (Ninis Tanzfabrik), über ästhetisch ansprechendes klassisches Ballett (Ballettschule Natalia Riedmann), eine faszinierende Harry Potter-Story in Modern Dance und Hip Hop (Ballettschule Karen Spreitzer-Breyer) bis zu witzig und äußerst exakt choreographiertem modernen Kinderballett (Tanzstudio Scholz). In zwei unterschiedlichen Besetzungen war das Ballettstudio am Ketschentor dabei: Zum einen mit einem im Neo-Klassik-Stil vertanzten Schostakowitsch-Walzer, zum anderen mit ausdrucksstarkem experimentellen Tanz. Wie man Justin Timberlakes "Cry me a river" mit Mitteln des Modern Dance interpretieren kann, zeigte das Tanzstudio Move & Dance Center.

Von dem von Klaus Anderlik bemerkten Lampenfieber war sowohl bei den Ensembles als auch bei den Solisten nichts zu spüren. Das Klavier zählt nach wie vor zu den beliebtesten Instrumenten der Deutschen. Diese Vorliebe spiegelte sich auch bei "Jugend spielt für Jugend" wider und zeigte eine große stilistische wie interpretatorische Spannweite: Die achtjährige Marie Paluszek brachte stil- und selbstsicher "Variationen über ein russisches Volkslied" zu Gehör. Rahel Keil hatte die in jeder Hinsicht anspruchsvolle Polka aus "The Golden Age" von Dimitri Schostakowitsch einstudiert, Vincent Kraus spürte einfühlsam Ludovico Einaudis "Le Onde" nach. Ihre musikalische Reife stellten Helen Seckel mit Franz Liszts "Ungarischer Rhapsodie Nr. 3" und You Wie Liu mit der "Etude Concert Nr. 3" desselben Komponisten eindrucksvoll und ausdrucksstark unter Beweis.

Sein Debüt bei "Jugend spielt für Jugend" gab der neunjährige Geigenschüler Felix Ludwig mit einem "Reigen". Ebenfalls tänzerisch war Lisa Cogan (Violine) mit einem "Polish Dance" unterwegs. Johannes Gräßel (Horn) und Paul Wagner (Sopran-Blockflöte) stellten ihre Blasinstrumente vor, Marie Braungart schließlich war die einzige Solosängerin der Matinee.

Das Publikum bedankte sich mit herzlichem Applaus bei allen Interpreten, von den Veranstaltern gab es ein kleines Blumenpräsent für jeden Mitwirkenden.

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