Den später lauen und nun noch lauteren Sommer-Samstag-Abend eröffneten Mammoth Mammoth aus Australien. Die Gruppe um Sänger Mikey Tucker bot Hard-Rock, zu dem langhaarige Frauen und noch langhaarigere Männer im Takt ihre Köpfe wippen ließen. Tucker verbrachte fast eben so viel Zeit unter seinen Fans vor der Bühne wie auf deren Händen - auf der Bühne war er nur selten zu sehen. Der Mann, der in die Menge rief "eigentlich interessiert jeden nur der Sänger" und sein Band-Rest boten das was Rock’n’Roll aus macht: Energie, Spaß und sehr viel unangepasstes Verhalten.
Die wohl eingängigsten und gleichzeitig durchdachtesten Lieder brachten Greenleaf aus Schweden am Samstag auf die Bühne. Die schwere Musik, die sie aus ihren Instrumenten pressten und Sänger Arvid Jonssons Stimme waberten durch die schwüle Abendluft, schien über dem Festivalgelände zu schweben, bis erst der Applaus der Fans ihren Sound wieder aus der Luft wischte.
...die alsbald wieder von Zeal & Ardors bizarren Klängen gefüllt wurde. Das Projekt des Amerika-Schweizers Manuel Gagneux ist ziemlich ungewöhnlich: Er und seine Mitstreiter verbinden Gospel und (Black-)Metal. Und kamen damit bereits zum zweiten Mal gut bei "Rock im Wald" an. Den Abschluss der diesjährigen Auflage gestalteten dann Natraxas aus Griechenland. Da war der Sonntag längst angebrochen.
Interpretiert man die Stimmung und Begeisterung des Publikums an den zwei "Rock im Wald"-Tagen richtig, dann wird es wohl auch bei der 2020er-Auflage des Festivals eng werden mit den Tickets. Wer dann zu spät kommt, den bestraft das Leben.