Feuilleton Starke Frauen bei den Hofer Filmtagen

Die feministische Sängerin Helen Reddy ist tot. Foto: Mick Tsikas/AAP/dpa

Im Mittelpunkt der diesjährigen Hofer Filmtage stehen starke Frauen. Diverse Filme beschäftigen sich mit beeindruckenden Persönlichkeiten und den Themen Emanzipation und Feminismus.

 
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Die 54. Internationalen Hofer Filmtage 2020 öffnen am 20. Oktober 2020 ihre Tore für das nationale wie auch das internationalen Kino. Mit einer großen Vielfalt an faszinierenden Themen, spannenden Geschichten und intensiven Emotionen kann auch diese, aufgrund der aktuellen Umstände, etwas andere Ausgabe der Filmtage an die tollen, vergangenen Jahre anknüpfen.

Darüber hinaus lässt sich mit Festivalfilmen online auf HoF On Demand eine zusätzliche Reichweite schaffen.

Starke Frauen stehen im Fokus der diesjährigen Filmtage. Die Macher des Festivals freuen sich laut einer Pressemitteilung, diverse Werke von, über und mit beeindruckenden Frauenpersönlichkeiten präsentieren zu dürfen - voller Kampfgeist gegen Ungerechtigkeiten, voller Leidenschaft für das individuelle Gleichgewicht zwischen Familie und Karriere, und der immer wieder aufregenden, persönlichen Identitätsfindung.

"Wir verabschieden uns schweren Herzens von einer Ikone des Feminismus, der gerade erst verstorbenen Sängerin Helen Reddy, welche mit ihrem Song I Am Woman eine Hymne der weiblichen Selbstbestimmung schrieb und damit nicht nur die Frauenbewegung der 70er-Jahre entscheidend prägte", heißt es in der Mitteilung weiter.

In Unjoo Moons gleichnamigen Film, der bei den Filmtagen Deutschland Premiere hat, wird ihre packende Lebensgeschichte erzählt. Helen Reddy wird dargestellt von der atemberaubenden Newcomerin Tilda Cobham-Hervey.

Ein Ausblick auf die starken Frauen während des Festivals:


BABY BITCHKA, Regie: Anna Maria Roznowska (Deutschland 2020) Sascha zieht Tag und Nacht durch Berlin und trinkt exzessiv. Sie will einfach alles vergessen: Ihre Vergangenheit, ihren Ex, ihr Leben. Sie würde am liebsten einfach tot umfallen. Doch da trifft sie Alex, mit dem sie die gleiche Lebensphilosophie und die Verweigerung einer Teilnahme am "Zirkus" der Welt teilt. Was als rasantes Spiel beginnt, endet in einem Trip aus Selbsthass und Verzweiflung. Mit Romina Küper, Michael Thomas, Helena Zengel, Benjamin Lutzke


FORCE OF HABIT, Regie: Miia Tervo, Elli Toivoniemi, Kirsikka Saari, Reetta Aalto, Alli Haapasalo, Jenni Toivoniemi, Anna Paavilainen (Finnland 2020) Der Film folgt einen Tag lang dem Leben verschiedener Frauen. Hilla verbringt romantische Ferien, Emmi schmeißt zuhause eine Party, Milja ist auf dem Weg zur Schule, als sich ihr ein Fremder nähert und die Dinge eine unerwartete Wendung nehmen. Die junge Schauspielerin Emppu gerät in einen Konflikt, als sie für die größte Rolle ihres Lebens probt. Woanders bereitet sich Aleksi, ein unerfahrener Staatsanwalt, in aller Eile auf sein erstes Gerichtsverfahren vor. Niina, das Opfer des Verbrechens hingegen, wartet schon seit Jahren darauf, dass ihr Fall verhandelt wird. Miia organisiert eine Firmenparty und die Stimmung ändert sich dramatisch, als ihre Kollegin Katja ihr eröffnet, dass ihr Chef sie anbaggert. Miia und einige ihrer engsten Kollegen versuchen, die Situation zu lösen, aber wie werden die anderen reagieren?


GREEN SEA, Regie: Angeliki Antoniou (Griechenland 2020) Anna hat ihr Gedächtnis verloren, aber sie hat nicht vergessen, wie man kocht. Sie findet Arbeit in einer Arbeiterkneipe am Meer, die einem einsamen Mann, Roula, gehört. Selbst Annas einfachstes Essen wird zu einem köstlichen Erlebnis. Die Geschichte nimmt eine unerwartete Wendung, als Roula plötzlich über das "Grüne Meer" stolpert und Annas wahre Identität entdeckt. Mit Angeliki Papoulia, Yannis Tsortekis, Tasos Palatzidis, Christos Kontogeorgis


HIVE, Regie: Eylem Kaftan (Türkei 2019) Ayse kehrt in ihren Heimatort in der Nordosttürkei zurück, um sich um ihre schwerkranke Mutter zu kümmern. Vor ihrem Tod überlässt Ayses Mutter ihr ihre geliebten Bienenschwärme. Bei der Zusammenarbeit mit dem örtlichen Imker kommt es bald zu Problemen, und auch ein Bär wird zur Gefahr für ihre Bienen und ihr Leben. Kann Ayse ihre Angst vor Bienen und die noch größere vor dem räuberischen Bären überwinden? Mit Meryem Uzerli


HOLY RIGHTS, Regie: Farha Khatun (Indien 2020, Dokumentarfilm) Safia, eine tiefgläubige Muslimin aus Bhopal in Zentralindien, wird von ihrer Überzeugung angetrieben, dass die Scharia muslimischen Frauen Gleichheit und Gerechtigkeit in der Gesellschaft verweigert. Sie nimmt an einem Programm teil, das Frauen als Kadi ausbildet, das traditionell eine Männerdomäne ist. Safia betritt ein für Frauen bisher unbekanntes Territorium. Mit Monica Gagliano, Roland Griffiths, Matthieu Ricard, Christof Koch


I AM WOMAN, Regie: Unjoo Moon (Australien 2019) Mit I AM WOMAN wird die Geschichte der Sängerin Helen Reddy zum ersten Mal auf der Leinwand erzählt. Ihr selbstgeschriebener Song „I Am Woman“ wurde zur Hymne der Frauenbewegung der 70er-Jahre. Mit Tilda Cobham-Hervey, Evan Peters, Danielle Macdonald, Matty Cardarople

IDENTIFYING FEATURES, Regie: Fernanda Valadez (Mexiko, Spanien 2020) Magdalena macht sich auf die Suche nach ihrem Sohn, der auf dem Weg zur US-Grenze verschwunden ist. Während sie durch das trostlose Mexiko reist, trifft sie Miguel, einen jungen Mann, der aus den USA deportiert wurde und auf dem Weg nach Hause ist. Sie ziehen gemeinsam weiter durch eine Gegend, in der man sowohl Opfer als auch Täter trifft. Mit Mercedes Hernández, David Illescas, Juan Jesús Varela, Rodríguez Ana Laura


JACKPOT, Regie: Emily Atef (Deutschland 2020) Maren hat gute Gründe, die 600.000€ zu behalten, die sie in einem Auto findet. Sie gehören Henning, der vor nichts Halt macht, um das Geld zurückzubekommen. Ein erbitterter Kampf auf Augenhöhe beginnt. JACKPOT erzählt von Ambitionen, und wie man an ihnen zerbricht. Mit Rosalie Thomass, Thomas Loibl, Friedrich Mücke, Artemis Chalkidou


THE SQUAD, Regie: Stéphanie Gillard (Frankreich 2020, Dokumentarfilm) Die Frauenfußball-Mannschaft Olympique Lyon hat sich im Laufe der Jahre als eine der besten Fußballmannschaften der Welt behauptet.Der Film ist eine Einladung, den Platz der Frauen im Profi-Sport in einem neuen Licht zu sehen, nämlich als eine Welt, in der gegenseitiger Respekt und Offenheit die Grundlagen für den Weg zur Gleichheit bilden.

TRIXIE, Regie: Bastien Genoux (Schweiz 2020, Dokumentarfilm) Das feinfühlige Filmporträt von TRIXIE, einer außergewöhnlichen Frau, die Ihre Erfahrungen als Tänzerin und Choreografin teilt. Ihre Erlebnisse zeugen von einem Leben voller Faszination für die großen Tanzikonen wie sie selbst und ihre Zeitgenossen. Mit ihrer Stimme und ihrem Körper zeichnet sie ein Bild ihrer beeindruckenden Karriere und behandelt dabei die intime Frage nach ihrem Verhältnis zum körperlichen Altern. Mit Beatrice Cordua

Weitere Informationen unter www.hofer-filmtage.com.

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